Die Fronten zwischen Israel und dem Iran verhärten sich weiter. Verhandlungen für ein Friedensszenario, geführt von den USA, Ägypten und Katar, sind am Samstag (3. August) gescheitert. Während sich das israelische Militär auf einen großen Schlag des Iran und seiner Milizen vorbereitet, fordert CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter einen Einsatz der Bundeswehr.
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Die USA und Israel rechnen fest mit einem gezielten Großangriff des Iran. Der Vergeltungsschlag für den in Teheran getöteten Polit-Chef der Hamas, Haniyeh, könnte die bisherigen Dimensionen überschreiten. Die USA haben daher neue Kriegsschiffe und Kampfjets nach Nahost verlegt, ähnliches fordert jetzt Roderich Kiesewetter von der Bundeswehr.
Kiesewetter macht sich für Israel-Einsatz stark
Im Interview mit dem Spiegel macht sich der CDU-Außenpolitiker für eine Beteiligung der Armee an einer von den USA geleiteten Schutzkoalition für Israel stark. „Angesicht der drohenden iranischen Attacke muss die Bundesregierung endlich aufwachen und Israel auch militärischen Beistand zur Abwehr anbieten“, so der 60-Jährige.
Die USA sind der größte Unterstützer von Netanyahu, erst an diesem Wochenende hat Biden seinen Beistand in einem Telefonat mit dem Ministerpräsidenten erneuert. Eine Beteiligung der Bundeswehr könnte dazu beitragen, die militärischen Machtspiele des Iran zu unterbinden, meint Kiesewetter. Allen voran Iran-Führer Ali Chamenei will einen gezielten Angriff auf Israel. Gegebenenfalls sollen neben der Hamas und der Hisbollah sogar weitere Terror-Milizen eingebunden werden.
Pistorius lehnt Bundeswehr-Beteiligung ab
„Denkbar ist die Betankung von Kampfjets befreundeter Nationen, aber auch der Einsatz von eigenen Eurofightern der Bundeswehr, zum Beispiel zur Abwehr von iranischen Drohnen“, sagte Kiesewetter mit Blick auf die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr. Man könne nicht, sofern Israels Sicherheit wirklich deutsches Staatsinteresse ist, warten, bis Deutschland von Israel um Hilfe gebeten wird.
Vor allem das Bundeskanzleramt müsse „endlich Realpolitik betreiben, statt weiter romantische Hoffnungen zu pflegen.“ Verteidigungsminister Pistorius hatte etwaigen Gedankengängen jedoch schon am Samstag (3. August) eine Absage erteilt. Angesichts der verschärften Spannungen in Nahost sei eine Beteiligung derzeit kein Thema, hieß es vom SPD-Mann.
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Neben den USA beteiligen sich unter anderem Großbritannien, Frankreich, Jordanien und Saudi-Arabien an der Schutzkoalition. Sie unterstützen vor allem mit Kampfjets und Abwehrsystemen.