Seit dem 1. April gilt zu großen Teilen die Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Dabei ist der private Eigenanbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen zum Eigenkonsum sowie der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis straffrei. Doch beim Autofahren gelten weiterhin etwas strengere Regeln.
Denn der Konsum von Cannabis kann noch immer die Fähigkeit zum Autofahren beeinträchtigen und gilt als Ordnungswidrigkeit. Dennoch wurde der Grenzwert am Steuer vor der Teil-Legalisierung angehoben. Welche Regeln gelten nun beim Kiffen und Autofahren?
Cannabis: Welcher Grenzwert gilt beim Autofahren?
Der Ostermontag brachte die Cannabis-Legalisierung in Deutschland an den Start. Besitz, Konsum und Anbau der Pflanze sind jetzt mit Vorgaben für Volljährige legal. Doch beim Autofahren gelten weiterhin strikte Regeln. Denn wie auch bei Alkohol oder anderen Substanzen kann die Fahrtüchtigkeit dadurch massiv eingeschränkt sein.
Die Grenze dafür liegt bisher bei 1,0 Nanogramm THC im Blut. Diese gilt trotz Cannabis-Gesetz auch weiterhin! Mittlerweile wurde ein neuer Grenzwert von 3,5 Nanogramm je Milliliter Blutserum festgelegt. Doch der neue Wert gilt erst mit einer neuen Änderung des Straßenverkehrsgesetzes im Bundestag. Diese blieb bisher aber noch aus.
THC kann im Blut bis zu drei Tage nachgewiesen werden. Abbauprodukte, also Nebenstoffe in Cannabis, sogar bis zu drei Wochen. Je nach Häufigkeit des Konsums bleibt das THC im Urin bis zu drei Monate. In den Haaren ist der Stoff mehrere Monate nachweisbar.
Welche Strafen drohen bei Cannabis am Steuer?
Der Cannabiskonsum im Straßenverkehr ist laut Straßenverkehrsgesetz eine Ordnungswidrigkeit. Wie bei einer Trunkenheitsfahrt begehen Kiffer eine Straftat, wenn sie wegen des Konsums das Fahrzeug nicht mehr sicher führen können. Ersttätern winkt ein Bußgeld von 500 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Bei einem Wiederholungsfall beträgt die Strafe 1.000 Euro Bußgeld, zwei Flensburg-Punkte und drei Monate Fahrverbot.
Spannende Cannabis-Themen:
Nebenwirkungen von Cannabis – was kann beim Konsum passieren
Cannabis-Entzug: Welche Symptome alarmierend sein können
Obendrauf droht allgemein die Durchführung einer sogenannten MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung). Die MPU besteht aus einer medizinischen und einer psychologischen Untersuchung. Im medizinischen Teil wird die betroffene Person zu seinem Cannabiskonsum befragt. Der psychologische Teil der MPU untersucht, ob der Betroffene sein Fehlverhalten einsieht und wie er dieses für den Straßenverkehr in Zukunft vermeiden kann.
Welche Regeln gelten sonst durch das neue Cannabis-Gesetz (CanG)? Hier erfährst du, was nun erlaubt oder verboten ist: Cannabis-Legalisierung: Was ist mit dem neuen Gesetz erlaubt – und was nicht?