Christian Drosten gilt in der Corona-Krise eher nicht als der zuversichtlichste Experte. Oftmals warnte er – leider oft zu recht – vor neuen Viruswellen und den damit verbundenen Gefahren.
Nun aber gibt sich ausgerechnet Christian Drosten ungewohnt optimistisch, was die Entwicklung im Jahr 2022 angeht. Er weckte jetzt im ZDF-„heute-journal“ Hoffnung, dass die Corona-Krise endlich überwunden werden könnte.
Christian Drosten: Ausgerechnet der Star-Virologe macht uns Mega-Hoffnung für 2022
In seiner letzten „heute journal“-Sendung führte ZDF-Moderator Claus Kleber am Donnerstag ein Interview mit Christian Drosten. Der Virologe gab darin einen Ausblick auf das Virusgeschehen 2022.
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Corona-Lage in Deutschland aktuell (Stand 31. Dezember):
- 7-Tage-Inzidenz: 214,9*
- Corona-Todesfälle insgesamt: 111.925*
- Anteil der Bevölkerung mit mindestens einer Impfung: 74,2 Prozent*
- Anteil der Bevölkerung mit Booster-Impfung: 38,6 Prozent*
*Datenlage angesichts der Feiertage möglicherweise nicht vollständig
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Corona: Omikron-Geschehen in Südafrika beruhigt Christian Drosten
In „gewisser Weise“ könne das Omikron-Geschehen in Südafrika uns beruhigen, so Drosten. Denn es zeige sich, dass die neue Corona-Variante zwar deutlich ansteckender als Delta sei, jedoch weitaus mildere Verläufe hervorrufe. Auch Daten aus England würden darauf hindeuten, dass die Schwere der Erkrankungen nicht so heftig ausfalle, trotz der explodierenden Infektionszahlen.
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Jedoch gab Drosten zu bedenken, dass in England und auch in Dänemark, wo Omikron ebenfalls wütet, weitaus mehr Menschen geimpft sind als hierzulande und es in Südafrika deutlich mehr Genesene durch vorherige schlimme Wellen gibt. Das sei „ein deutsches Spezialproblem“. Deshalb müsse man sich, so Drosten, auch bei Omikron Sorgen um die Nicht-Genesenen und Nicht-Geimpften machen.
Professor Drosten zuversichtlich, dass Covid-19 „Erkältungsvirus wie viele andere auch“ wird
Insgesamt jedoch zeigt sich Drosten zuversichtlich. Die Omikron-Variante könnte sich als ideal erweisen für den Übergang von der Pandemie in eine endemische Situation. Dann könne Corona „zu einem Erkältungsvirus wie viele andere auch“ werden – und wie „viele weitere Corona-Viren in der Vergangenheit schon“.
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Es sei deshalb eine gute Konstellation, dass man eine Virusvariante habe, die „nicht mehr so krankmacht“, aber gut übertragbar ist. Damit könnten Immunitätslücken in der Bevölkerung geschlossen werden.
Christian Drosten gibt hoffnungsfrohen Ausblick für 2022 – unter einer Bedingung
„Das heißt, es könnte eine Situation kommen im nächsten Jahr, auf die wir so gehofft hatten in diesem Jahr?“, fragte ZDF-Moderator Kleber – Drosten nickte zustimmend.
Dann führte der Virologe aus, dass er davon ausgeht, dass es „bis Ostern“ die Omikron-Lage geben werde, die in jedem Land je nach Entwicklung speziell moderiert werden müsse. In Deutschland müsse beispielsweise eine Lösung bei den vielen Ungeimpften her.
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Darüber hinaus wagte Professor Drosten einen weitergehenden Ausblick für 2022:
„Die Temperatur wird wärmer werden, wir kommen ins zweite Quartal. Dann wird es auch ein Update der Impfstoffe geben und ich denke, dass sich jeder Erwachsene nochmal ein Update verschaffen sollte, also noch eine weitere Impfung. Und dann gehen wir in den Sommer und wieder in den Winter – und im Winter wird es sich letztendlich zeigen. Wenn das Virus sich bis dahin nicht sehr stark weiter verändert, werden wir wahrscheinlich einen relativ normalen Winter haben, vielleicht wie in einem normalen schweren Influenza-Winter, wo wir natürlich die Alten und Gefährdeten nochmal boostern müssen, damit die gut über die Zeit kommen. Während vielleicht die gesunden Erwachsenen gar keine Booster-Impfung mehr brauchen. Das ist durchaus im Bereich des Möglichen.“
Unbeschwert Weihnachtsmärkte besuchen? Wieder eine normale Firmenfeier mit Kollegen im kommenden Advent? Weihnachtsgeschenke shoppen ohne Maske? Vielleicht bekommen wir 2022 Normalität zurück!
Hier kannst du das Interview mit Professor Drosten in der ZDF-Mediathek sehen.