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Corona-Grenzwert 165: Wie kommt Politik auf diese Zahl? Armin Laschet verblüfft mit Eingeständnis

Corona-Grenzwert 165: Wie kommt Politik auf diese Zahl? Armin Laschet verblüfft mit Eingeständnis

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Armin Laschet machte ein Eingeständnis zum Corona-Grenzwert von 165. Foto: ZDF-Mediathek

Durch die vom Bundestag am Mittwoch beschlossene Notbremse gibt es einen neuen Corona-Grenzwert. Wenn die Zahl der Neuinfektionen in einer Region drei Tage lang bei 165 pro 100.000 Einwohner liegt, müssen Schulen und Kitas geschlossen bleiben. Dann gibt es für alle Schulklassen nur noch Distanzunterricht.

Doch wie kam die Politik ausgerechnet auf den Corona-Grenzwert von 165? Die Zahl erscheint völlig willkürlich. Sogar CDU-Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet zeigte sich verwundert.

Corona-Grenzwert 165: Wie kommt Politik bloß auf diese Zahl? Armin Laschet macht irres Geständnis

„Warum eigentlich plötzlich 165?“, wurde Armin Laschet von Bettina Schausten im ZDF-Interview gefragt. „Das wirkt irgendwie wieder total aus der Luft gegriffen“, so die Journalistin weiter. Laschet konnte darauf nur schelmisch grinsen und das so bestätigen: „Ja.“

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Es sei nun ein Bundesgesetz, aber er habe in diesen Tagen den Eindruck gewonnen, „dass eine Entscheidung von 300, 400, 600 Abgeordneten jedenfalls nicht leichter geht als eine Ministerpräsidenten-Konferenz“, so Laschet mit einer gewissen Genugtuung nach der lauten Kritik an der Runde der Länderchefs.

Der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese hat derweil erklärt, dass es sich bei dem Wert um einen Kompromiss handelt. Ursprünglich hatte die Bundesregierung eine Schwelle von 200 vorgeschlagen, doch das war Gesundheitspolitikern von CDU/CSU und SPD zu hoch. So kam es zu einem Kompromiss, die Zahl 165 resultierte daraus, dass es ungefähr der durchschnittliche Tages-Inzidenzwert aller Bundesländer zu dem Zeitpunkt der Kompromissfindung am vergangenen Montag war.

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Es handelt sich hierbei jedoch nur um eine maximale Obergrenze. Die Bundesländer haben die Möglichkeit, eigene strengere Regelungen zu verabschieden. Die 165 sind dabei nicht der einzige Kompromisswert. Auch der Inzidenzwert 150, bis zu dem Shopping im Einzelhandel mit „Click and Meet“ möglich ist, ist ein Kompromiss.

Corona-Grenzwert 165: Das soll Söder und die CSU damit zu tun haben

Die Bild-Journalistin Lydia Rosenfelder gibt noch einen anderen Einblick hinter die Kulissen, wie genau die Politiker auf diese Grenzwerte gekommen sind.

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Über Twitter schreibt sie: „Die CSU wollte, dass weiter erlaubt ist, was in Bayern schon gilt: Testen und Bummeln, auch bei einer Inzidenz von über 100. Denn mit dem neuen Infektionsschutzgesetz wäre das verboten – und Söder bloßgestellt. So einigte man sich darauf, dass ‚Click & Meet‘ (Einkaufen mit Termin) bis zu einer Inzidenz von 150 erlaubt bleibt. Außerdem wollten die Gesundheitspolitiker Schulen nicht erst bei 200 dichtmachen, sondern schon früher. Weil die GroKo aber versprochen hatte, dass Schulen ZULETZT schließen und ZUERST wieder öffnen sollten, musste ein neuer Grenzwert her. Und der musste ÜBER dem Shopping-Wert liegen: So kam es zur 165!“