Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat viel Vertrauen verspielt. Seine plötzliche Kehrtwende bei der Quarantäne-Verordnung, die er bei Markus Lanz im ZDF verkündete, hat ihm Kritik eingebracht. Danach scheiterte auch noch die Corona-Impfpflicht im Bundestag.
Nun steht Lauterbach erneut in der Kritik, weil er seine neueste Botschaft anders klingt als die Version des Robert Koch-Instituts.
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9. April 2022
15.40 Uhr: Wüst kritisiert eigene Partei – „Falsches Ergebnis“
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), hat die Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht durch den Bundestag kritisiert. „Ich finde, es ist ein falsches Ergebnis“, sagte Wüst beim Talk „RND vor Ort“ von RedaktionsNetzwerk Deutschland und „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitag in Köln. Wüst hatte bereits zuvor erklärt: „16 Ministerpräsidenten hätten es gern anders gehabt.“
Zwar sprach Wüst davon, dass nun die Ampel-Bundesregierung „vor einem Scherbenhaufen“ stehe. Jedoch scheiterte die Impfpflicht ab 60 eben auch an der CDU/CSU-Fraktion, die gegen eine sofortige Impfpflicht war und nur einen gestuften Impfmechanismus je nach Pandemielage wollte.
Wüst forderte den Bundestag und die Regierung dazu auf, einen erneuten Anlauf zu wagen. Die Politik müsse ihrer Verantwortung gerecht werden.
15.15 Uhr: Söder positiv auf Corona getestet
Nun hat es ausgerechnet Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erwischt! Der Bayer ist positiv getestet worden. Auf Twitter teilte Söder mit, dass er deshalb eine geplante Reise kurzfristig absagen müsse.
Söder schrieb: „Jetzt hat es mich nach zwei Jahren doch noch erwischt. Im Vorfeld meiner Reise in die Golfregion war heute ein PCR-Test positiv. Obwohl ich die ganze Woche täglich zweimal Schnelltests gemacht hatte – immer negativ. Den letzten sogar noch heute Morgen.“
10.55 Uhr: Lauterbach verkündet frohe Botschaft – „Eure Kommunikation ist echt für die Tonne“
„Die Fallzahlen gehen stark zurück“, verkündet Gesundheitsminister am Samstag auf Twitter. Der SPD-Politiker verbindet das mit einer Bitte an die Bevölkerung: „Damit es so bleibt sollte sich jeder vor einer Osterreise testen lassen oder selbst testen. Ich rate auch weiter zum freiwilligen Tragen der Maske in Innenräumen.“
Diese frohe Botschaft über den starken Rückgang der Fallzahlen sorgt jedoch für Verwirrung, schließlich hatte RKI-Chef Lothar Wieler noch am Freitag davon gesprochen, dass die Dunkelziffer angesichts der Omikron-Welle sehr hoch sei.
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„Wir haben gesehen über die letzten zwei Jahre, dass die Untererfassung immer so ungefähr um Faktor zwei ist“, sagte Wieler. „Das hieße also, wir gehen von mindestens mal doppelt so vielen Infektionen aus.“ In der aktuellen Corona-Welle, ausgelöst durch die besonders ansteckende Omikron-Variante, sei die Dunkelziffer vermutlich noch höher.
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„Sorry, aber eure Kommunikation ist echt für die Tonne. Mehr Verwirrung als Aufklärung“, beschwert sich Alexander Urban in Bezug auf die unterschiedlichen Aussagen. Er ist Autor bei Volksverpetzer, einem Anti-Fake-News-Blog. „Wenn sich Institutionen widersprechen, weckt das kein Vertrauen“, kommentiert Urban bei Twitter unter dem Beitrag von Lauterbach.
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Corona-Lage in Deutschland (Stand 8. April):
- 7-Tage-Inzidenz: 1141,8
- Neue Corona-Fälle: 150.675
- Neue Todesfälle: 309
- Corona-Todesfälle insgesamt: 131.679
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Gibt es also tatsächlich ein deutliches Abschwächen der Welle – oder liegt es an der statistischen Untererfassung, weil weniger getestet und ans RKI durchgegeben wird?