Auch zur EM 2024 wäre es eigentlich nicht erlaubt, als deutscher Tourist in Dänemark eine Deutschland-Fahne zu hissen. Zwar hätten das vermutlich nur wenige patriotische Urlauber vorgehabt, doch in unserem EU-Nachbarland gibt es einen politischen Streit über das Flaggen-Gesetz.
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Die dänische Regierung denkt nun nämlich darüber nach, Privatpersonen das Hissen der deutschen Fahne im Land zu erlauben, wie unter anderem die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet.
Eigentlich ist nur die Dannebrog erlaubt
Seit 1915 gibt es in Dänemark ein strenges Flaggendekret. Bislang ging man davon aus, dass das Hissen einer ausländischen Flagge untersagt ist. Die Dannebrog, die dänischen Fahne, ist ein nationales Heiligtum.
Wer stattdessen eine andere Flagge, wie die Deutschland-Fahne, aufhängen wollte, brauchte eine Ausnahmegenehmigung der dänischen Polizei und musste an einem zweiten Flaggenmast eine mindestens ebenso große Dannebrog präsentieren.
Mehr über die Dannebrog:
- Dannebrog heißt auf Deutsche „Flagge der Dänen“
- Sie ist eine der ältesten Flaggen der Welt
- Die früheste Abbildung stammt aus dem 14. Jahrhundert
- Das dänische Königshaus verwendet zwar ebenfalls das Motiv des weißen Kreuzes, aber nutzt ein dunkleres Rot (sogenanntes Krapprot)
Nun soll das Gesetz aufgeweicht werden – damit es eine neue Rechtssicherheit gibt und damit Ausnahmen für die Flaggen der skandinavische Länder, der halbautonomen Gebiete Grönland und die Färöer Inseln sowie für die Deutschland geschaffen werden.
Dekret aus dem Jahr 1915 nicht mehr zulässig
Hintergrund ist ein Urteil des Obersten Gerichtes in Dänemark aus dem Jahr 2023, das die vorherige Verurteilung eines Dänen aufhob. Der Mann hatte 2018 in einem süddänischen Dorf eine USA-Flagge gehisst. Das Gericht entschied, dass das Flaggen-Dekret aus den Zeiten des Ersten Weltkrieges heutzutage nicht mehr bindend sei. Es sei nicht zulässig, eine Privatperson zu bestrafen, wenn diese andere Länderflaggen hisst.
Die dänische Regierung aber möchte daran festhalten, dass im Prinzip nur die Dannebrog in Dänemark im Wind wehen darf – mit gewissen Ausnahmen, wie die NOZ berichtet.
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Deutschland-Fahnen sollen erlaubt werden – rechte Opposition springt im Dreieck
Das man in Kopenhagen auch erwägt, Schwarz-Rot-Gold zuzulassen, hängt vor allem mit der deutschen Minderheit in Süddänemark zusammen (rund 20.000 Menschen). Diese Gruppe musste bislang bürokratisch beantragen, beispielsweise zum Tag der Deutschen Einheit, die Deutschland-Fahne hissen zu dürfen.
Zum anderen kommen die meisten Touristen aus dem Nachbarland Deutschland. An vielen Ferienhäusern an der Küste gibt es auch Fahnenmaste. Dort könnten manche stolzen Deutschen dann ihr Fahne aufhängen, zum Beispiel während großer Sportereignissen wie der EM.
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Die rechtspopulistische Danks Folkeparti, sowas wie die AfD hierzulande, ist aber strikt dagegen und will Widerstand leisten gegen die Pläne der Regierung.