Er ist zurück. Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump war einst von Twitter verbannt worden, nachdem er sich im Zuge seiner Wahlniederlage ganz und gar nicht präsidial benahm. Nun ist Elon Musk der Boss von Twitter und siehe da – er schaltet den Account des Krawallmachers wieder frei.
„Das Volk hat gesprochen“, schrieb Musk zu dem Ausgang der Umfrage. Der schrullige Tech-Unternehmer fragte nämlich die Twitter-Community, ob Donald Trump wieder freigeschaltet werden solle. Diese Frage beantworteten rund 15 Millionen Menschen. Was zunächst nach viel klingt, macht nur einen kleinen Teil der (amerikanischen) Twitter-Community aus. Knapp ist auch die Mehrheit für die Freischaltung – 51,8 Prozent sprachen sich für die Rückkehr aus.
Donald Trump trotzig: Fraglich, ob er auf Twitter zurückkehrt
Fraglich ist jedoch, ob Trump wirklich zurückkehrt. Noch kurz vor Ablauf der Umfragefrist machte er deutlich, nicht mehr auf Twitter aktiv sein zu wollen, sondern vielmehr bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie „Truth Social“ zu bleiben. Dabei konnte Trump auf der Plattform mit dem blauen Vogel einst mehr als 80 Millionen Follower verbuchen. Bei „Truth Social“ bringt es Trump auf etwas mehr als vier Millionen Abonnenten. Auch wenn mit der Sperrung des Twitter-Accounts die Abonnentenzahl auf null zurückgesetzt, folgten ihm nach Freischaltung schon wieder mehr als eine Million Twitter-Nutzer.
Doch warum wurde Trump eigentlich gesperrt? Er hatte am 6. Januar 2021 Sympathie für seine Anhänger bekundet, die das Kapitol – den Sitz des US-Parlaments in Washington – erstürmt hatten. Dort sollte der Wahlsieg von Joe Biden offiziell besiegelt werden. Wegen des Angriffs geschah dies erst Stunden später.
Auf Twitter selbst überschlagen sich derweil die Reaktionen. Die einen kritisieren die Freischaltung. Sie sei „leider eben kein schlechter Scherz“, sondern vielmehr „eine der größten Gefahren für eine westliche Demokratie (und alle Demokratien), ein Putin-Kollaborateur und Rassist bekommt seine Bühne zurück“, schreibt ein Twitter-Nutzer.
Ein anderer bekräftigt die Kritik – mit der Umfrage zeige Musk, dass er nicht im „Entferntesten“ ernst meine, die Plattform vor „Hass, Belästigung und Fehlinformationen zu schützen“. Dem erwidern andere Nutzer, dass scheinbar vielen Meinungsfreiheit ein „Dorn im Auge“ sei. Sie begrüßen die Freischaltung und nennen sie einen Akt der Meinungsfreiheit.