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Bei Maybrit Illner (ZDF): Virologe Drosten erteilt „Tatort“-Star Liefers eine Lektion

Aufeinandertreffen von „Tatort“-Star Liefers und Virologe Drosten in der ZDF-Sendung von Maybrit Illner. Es geht um Corona!

Drosten und Liefers bei Illner (ZDF).
u00a9 ZDF/Jule Roehr (Fotomontage)

Corona-Impfung: Wissenswertes zur Auffrischung

Die neuen Corona-Impfstoffe sollen besser vor einer Infektion mit aktuellen Subvarianten des Coronavirus schützen. Vor allem Risikogruppen und älteren Menschen wird eine Auffrischungsimpfung gegen Sars-Cov-2 empfohlen.

Corona-Aufarbeitung im ZDF: In der Sendung von Maybrit Illner treffen Virologe Christian Drosten und Schauspieler Jan Josef Liefers aufeinander.

+++ Passend zum Thema: BSW: „Tatort“-Star Liefers mit Wagenknecht einig – „Befinden uns in völliger Sackgasse“ +++

Der „Tatort“-Star Liefers hatte sich während der Corona-Pandemie an der satirischen Künstler-Protestaktion „Alles dicht machen“ beteiligt. Sein Vorwurf: Während der Krise wurde zu viel mit Angst und Schuldgefühlen gearbeitet. Drosten hält dagegen.

Liefers wirft Drosten vor: „Auf Angst gesetzt“

Während der Corona-Pandemie hätten Politik, Wissenschaft und Medien auf „Angst gesetzt“, wirft Liefers auch Studiogast Drosten vor. Um seine Argumentation zu unterstreichen, entwirft Liefers das Beispiel eines Flugzeuges mit Maschinenschaden. Es drohe ein Absturz und der Pilot nimmt das Mikrofon in die Hand, um sich an die Passagiere zu wenden.

„Was wird der Pilot sagen? Wird er den Passagieren Angst machen? Wird er sie in Panik versetzen? Wird er in gute und schlechte Passagiere unterscheiden? In solidarische und unsolidarische? Das wird er nicht tun! Warum nicht? Weil er die Passagiere in ihrer besten geistigen, mentalen und körperlichen Verfassung braucht, um die Maschine sicher zu landen.“

Jan Josef Liefers bei Maybrit Illner

Während der Corona-Pandemie sei es aber anders gelaufen. Die Politiker hätten mit Experten aus der Wissenschaft mit der Urangst des „qualvollen Erstickens“ gespielt, um das Volk auf Linie zu bringen. Ein weiterer Vorwurf des Schauspielers: Den jungen Menschen wurde Schuld eingeredet für den möglichen Corona-Tod der Großeltern. „Das war eine der perfidesten Momente für mich“, so Liefers.

Drosten bei Maybrit Illner (ZDF): „Ich kann nicht für andere mutig sein“

Drosten reagiert auf diese Vorwürfe mit dem Verweis auf das Präventionsparadox. Das Virus habe sich exponentiell ausgebreitet und in Deutschland habe man durch die Maßnahmen verhindern können, dass es außer Kontrolle geriet.

„Ich kann ja als 50-Jähriger mutig für mich selbst sein. Da kann ich sagen: Ich bin total gesund und wenn ich mich infiziere, okay, ich werd’s überstehen. Aber ich kann ja nicht mutig sein für jemanden, der eine Grunderkrankung hat. Das kann ich ja nicht verantworten. Ich kann nicht sagen, ich entscheide hier nur für mich selbst.“

Christian Drosten bei Maybrit Illner

Hätte man in Deutschland anders gehandelt, so der Virologe, hätte man die Situation wie in anderen Ländern gehabt, „dass sehr viele Menschen sterben“ und auch nicht nur die ganz Alten, sondern auch Menschen aus der Mitte der Bevölkerung.


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„Und dieses Argument: Mut versus Angst machen, das ist nicht meine Zuständigkeit als Wissenschaftler“, so Drosten. Er habe den Eindruck, dass er als Wissenschaftler immer eher kühl und nüchtern kommuniziert und keine Angst verbreitet habe. Vielmehr habe er sogar auch auf die wissenschaftlichen Unsicherheiten verwiesen.