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Neuer Hammer beim Elterngeld: So spart man die „Vätermonate“ kaputt

Neuer Hammer beim Elterngeld! Die Ampel diskutiert über neue Einsparungen bei der Familienleistung. Ein Kommentar.

Elterngeld-Hammer
u00a9 IMAGO / Steinach, IMAGO / dts Nachrichtenagentur, IMAGO / Metodi Popow

Scholz verteidigt Pläne der Ampel zum Elterngeld

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Pläne der Regierung für den Bezug von Elterngeld verteidigt. Die Frage, ob die bisherige Einkommensgrenze von 300.000 Euro für verheiratete Paare richtig bemessen ist, sei berechtigt, sagte Scholz bei einer Fragestunde im Bundestag.

Die FDP gibt sich die größte Mühe, schnurstracks ein zweites Mal aus dem Bundestag zu fliegen. In der neuesten ZDF-Umfrage fiel die Lindner-Partei auf vier Prozent. Mit Vorschlägen wie jetzt zum Elterngeld haben es die Liberalen auch nicht anders verdient.

Die Ampel-Regierung will bei Familien sparen – ausgerechnet! Doch statt, wie von der Familienministerin Lisa Paus vorgeschlagen, das Elterngeld für Top-Verdiener zu streichen, will die FDP alle Eltern dran glauben lassen. Bereits der Paus-Vorschlag löste schon viel Unmut aus. Der FDP-Alternativvorschlag treibt es nun aber auf die Spitze! Er sieht so aus, dass der Anspruch auf Basis-Elterngeld für Paare von jetzt 14 auf nur noch 12 Monate gekürzt wird.

Seit 2008 lässt die Politik das Elterngeld zerfallen

Faktisch würde die FDP damit aber die „Vätermonate“ kaputtsparen. Jene immerhin zwei Monate, die viele Väter in Anspruch nehmen. Und das nur, um Lobby-Politik für die eigene Wählerklientel der Spitzenverdiener (über 150.000 Euro im Jahr zu versteuerndes Einkommen) zu machen.

Einen zusätzlichen 13. Monat soll es nur geben, wenn der Vater im ersten Lebensmonat des Kindes daheim bleibt. Das mag ein Anreiz sein, es ist dennoch insgesamt eine Verschlechterung gegebenüber der Situation jetzt.

Dabei lässt die Politik das Instrument des Elterngeldes sowieso mehr und mehr zerfallen. Im Jahr 2008 wurde es als beachtliche neue staatliche Leistung ins Leben gerufen, um Familien zu unterstützen und die Gleichgestellung von Müttern und Vätern zu fördern. Seit 15 Jahren wurde aber die Höhe der Leistung nicht mehr angepasst. Die Beträge von mindestens 300 Euro bis maximal 1.800 Euro monatlich sind gleichgeblieben – trotz des enormen Kaufkraftverlustes seitdem.

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Es wird daher finanziell immer unattraktiver für das besserverdienende Elternteil, in der Regel immer noch der Mann, mehr Zeit mit der Kinderbetreuung zu verbringen. Viele Eltern können es sich schlicht nicht leisten, dass der Vater längere Zeit zu Hause bleibt. Es bleibt bei der klassischen Rollenverteilung.


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