Der Ukraine-Krieg stürzte Europa und Deutschland in eine Energiekrise, die Preise stiegen. Von den Preisbremsen für Gas und Fernwärme profitieren sie nicht: Haushalte, die mit nicht leitungsgebundenen Energieträgern heizen. Doch auch, wer mit Öl oder Holz heizt, ist von steigenden Preisen betroffen. Jetzt werden auch sie entlastet, in fast allen Bundesländern ist der Startschuss für die Hilfe gefallen – am 16. Mai in NRW.
Mit der Härtefallhilfe will die Bundesregierung die Bürger entlasten, die Heizöl, Flüssiggas, Kohle, Koks, Scheitholz sowie Holzpellets, Holzbriketts und Holzhackschnitzel im vergangenen Jahr (01. Januar – 01. Dezember 2022) teuer einkaufen mussten. Mit dem Zuschuss soll ein Teil der Kosten erstattet werden.
Energiekrise: Antragsverfahren in NRW gestartet
„Das Antragsverfahren ist in Nordrhein-Westfalen gestartet“, teilt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung mit. So können Haushalte, „die selbst die Feuerstätte betreiben“, den Antrag direkt stellen. Für Vermieter soll das in zwei Wochen möglich sein. Den Antrag auf die Härtefallhilfe kannst du online über www.heizkostenhilfe.nrw stellen.
Die Voraussetzung: Der Bund übernimmt 80 Prozent der Kosten, wenn sie sich im Jahr 2022 gegenüber 2021 verdoppelt haben. Maximal erhalten Antragsteller allerdings 2.000 Euro, außerdem müssen die Kosten mindestens 100 Euro betragen. Bund und Länder haben für das allgemeine Preisniveau 2021 Referenzpreise festgelegt:
- für Heizöl 71 Cent pro Liter (ct/l)
- für Flüssiggas 57 ct/l
- für Holzpellets 24 ct/kg
- für Holzhackschnitzel 11 Cent pro Kilogramm (ct/kg)
- für Holzbriketts 28 ct/kg
- für Scheitholz 85 Euro je Raummeter
- für Kohle und Koks 36 ct/kg
Energiekrise: „1,2 Millionen Haushalte berechtigt“
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung von NRW, betont dazu: „In Nordrhein-Westfalen gibt es rund 1,2 Millionen antragsberechtigte Haushalte, die mit Öl, Pellets oder Flüssiggas heizen“. Für das Bundesland stehe eine Budget von rund 379 Millionen Euro Bundesfinanzmittel für Entlastungen wegen stark gestiegener Energiekosten zur Verfügung, so Scharrenbach. Allein die Umsetzung der Bundes-Härtefallhilfen wird NRW rund zehn Millionen Euro kosten, teilt das Ministerium mit.
Antragsteller können ebenso online vorab ausrechnen, ob sie überhaupt für die Härtefallhilfe für nicht leitungsgebundene Brennstoffe in Frage kommen. „Für die Antragstellung selbst wird die bund.ID oder ein ELSTER-Zugang benötigt“, so Angaben des Ministeriums. Aber: Empfänger von staatlichen Leistungen wie Bürgergeld haben keinen Anspruch auf die Hilfe.
Mehr dazu:
Vermieter verpflichten sich mit Antragstellung, die erhaltene Förderung an die Mieter weiterzugeben – diese müssen also nicht selbst aktiv werden. Wer die entsprechenden Rechnungen beisammen hat, kann abhängig vom Bundesland den Antrag stellen:
- Bayern: Antragsstart zum 15. Mai
- Berlin: Im Januar gestartet. Aufgrund der Zusammenführung des Landes- und Bundesmodell pausiert die Antragsstellung derzeit. Ab dem 26. Juni sollen wieder Anträge gestellt werden können
- NRW: Antragsstart am 16. Mai
- Übrigen 13 Bundesländer: seit letzter Woche können Anträge gestellt werden