Zwei Jahrzehnte war Recep Tayyip Erdogan an der Macht. Am vergangenen Sonntag (14. Mai) sollte sich eigentlich entscheiden, ob der türkische Präsident seine Macht behalten sollte. Doch weder der 69-Jährige (49,51%) noch der Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu (44,88%) haben eine Mehrheit der Stimmen erhalten.
Somit müssen die Menschen in der Türkei in knapp zwei Wochen noch einmal den Gang zur Urne auf sich nehmen. Und auch die rund 1,5 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland dürfen noch einmal abstimmen.
Erdogan: Ab Samstag wird in Deutschland gewählt
Schon ab Samstag, den 20. Mai, dürfen die Deutsch-Türken in Berlin ihre Stimme in der Stichwahl um die Präsidentschaft in der Türkei abgeben. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt, dürfen sie einschließlich bis Mittwoch, 24. Mai, im Generalkonsulat an der Heerstraße im Ortsteil Charlottenburg-Wilmersdorf wählen. Das teilte die Türkische Botschaft auf Anfrage mit.
Im ersten Wahlgang stimmten laut Botschaft rund 64.000 Türken und Deutschtürken mit doppelter Staatsbürgerschaft aus Berlin und Brandenburg im Konsulat ab. Um in der Stichwahl am 28. Mai zwischen Recep Tayyip Erdogan und Kemal Kilicdaroglu wählen zu können, müssen diese sich schon vor der ersten Wahlrunde registriert haben.
Erdogan: Zum ersten mal kommt es zur Stichwahl
Das erste mal in der Geschichte der Türkei kommt es zu einer Stichwahl um den Präsidentenposten. Insgesamt können 61 Millionen Menschen in der Türkei und 3,4 Millionen Wahlberechtigte im Ausland erneut ihre Stimme abgeben.
Während Amtsinhaber Erdogan in der ersten Runde in der Türkei nicht über die 50 Prozent kam, erlangte er dafür in Deutschland eine Mehrheit. Rund zwei Drittel der Menschen stimmten für den amtierenden Präsidenten, wie aus Zahlen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag (15. Mai) hervorging.
Auch interessant:
Wie die dpa weiter berichtete, mobilisieren nach Angaben des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB) in Berlin beide Lager zu der Stichwahl. Bislang hielten sich die Spannungen in der Bundeshauptstadt im Rahmen, anders als beispielsweise in NRW. „Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass die Menschen auch weiterhin besonnen sein werden“, sagte die Sprecherin des Vorstands, Ayşe Demir.