Die Europawahl steht vor der Tür und damit auch die Frage, ob Ursula von der Leyen ihr Amt als Präsidentin der Europäischen Kommission behalten kann.
Am Freitag wollte die Union deswegen noch einmal Einigkeit demonstrieren. Gemeinsam traten Friedrich Merz, Markus Söder und Ursula von der Leyen vor 2000 begeisterten Anhängern im Münchner Löwenbraukeller auf. Doch hinter den Kulissen brodelt es, besonders wenn es um die Unterstützung von der Leyens geht.
Halbherzige Unterstützung
CDU-Chef Friedrich Merz machte keinen Hehl aus seiner Haltung: „Ursula von der Leyen muss wieder Präsidentin der Europäischen Kommission werden!“ rief er lautstark. Seine Worte hallten durch den Saal und erhielten großen Applaus.
Doch CSU-Chef Markus Söder zeigte sich weniger begeistert und zögerte mit uneingeschränkter Unterstützung. „Ich mag Bayer Leverkusen nicht und Dortmund auch nicht“, erklärte er. „Wenn aber eine deutsche Mannschaft im Finale steht, bin ich für sie.“ Mit dieser Fußballmetapher betonte Söder seine halbherzige Unterstützung und bezeichnete es als „patriotische Pflicht“, zu von der Leyen zu stehen.
Aus für Verbrenner spaltet Union
Hauptredner waren neben Merz und Söder auch Ursula von der Leyen und Manfred Weber. Trotz der Party-Stimmung war die Veranstaltung geprägt von politischen Spannungen – vor allem mit Blick auf Ursula von der Leyen.
Unter von der Leyen hat die EU den „Green Deal“ beschlossen, der ab 2035 ein Verkaufsverbot für neue Autos mit Verbrennermotoren vorsieht. Dieses Thema spaltet die Union. Während CDU und CSU seit Wochen erbittert gegen das Verbot kämpfen, sprach Söder im Wahlkampf kaum über von der Leyen. Und: Sie war auf keinem einzigen Plakat zu sehen!
Merz und Söder gefeiert
Von der Leyen tritt als Verfechterin des Klimaschutzes auf und betonte die Notwendigkeit, die Natur zu schützen. So sagte sie: „Ohne uns hätten wir kein Gesetz für saubere Energie.“ Ihr Rückhalt ist in der Union aktuell jedoch eher klein.
Im Gegensatz dazu wurden Merz und Söder gefeiert. Beide vermieden jedoch das heikle Thema des Verbrenner-Verbots.
Trotz innerparteilicher Differenzen versucht die Union, Geschlossenheit zu demonstrieren. Ob diese Strategie aufgeht und wie sich die uneinheitliche Haltung zu von der Leyen auf das Wahlergebnis auswirkt, wird sich am Sonntag zeigen.