Köln.
Blick zurück im Zorn: Der abgesetzte Pharmakontrolleur Peter Sawicki greift die Arzneimittel-Konzerne an. Die Macht der Pharmalobby sei riesig. Sie beeinflusse alle: vom Politiker bis hin zur Selbsthilfegruppen.
Der abgelöste Pharmakontrolleur Peter Sawicki hat die Macht der Arzneimittel-Konzerne kritisiert. «Die Macht der Pharmalobby ist riesig. Die Pharmaindustrie beeinflusst alles: vom Politiker, über Gremien, über Zulassungsbehörden, über Ärzteorganisationen, Ärzte, bis hin zu Selbsthilfegruppen», sagte Sawicki laut Vorabbericht des WDR in der ARD-Sendung «Hart aber fair».
«Jede einzelne Etage wird beeinflusst in die Richtung des Umsatzes», sagte Sawicki weiter. Versuche, auch ihn zu beeinflussen, habe es «natürlich» auch gegeben. Sawicki wird in der ARD-Sendung, die am Mittwoch ausgestrahlt wird, den Angaben zufolge nicht live in der Talkrunde sitzen. Moderator Frank Plasberg führte vorab ein Einzelgespräch mit ihm.
Sawicki ist Leiter des Kölner Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Um das Institut und dessen Leiter gibt es derzeit heftige Diskussionen. Der Pharmakontrolleur muss Ende August seinen Posten räumen, sein Vertrag wird nicht verlängert. Gegen Sawicki hatte es eine Sonderuntersuchung wegen möglicher Fehler und Versäumnisse bei Spesenabrechnungen und Vertragsabschlüssen gegeben. Sawicki bestreitet die Vorwürfe. Hinter der Personalfrage steht ein politischer Streit um den pharmakritischen Institutsleiter. (ddp)