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Inniges Gipfeltreffen: Weltpolitik „in der Sauna“

Bei seinem ersten Auslandsbesuch hat der estnische Ministerpräsident Michal für eine kuriose Szene gesorgt – es ging erstmal in die Sauna.

Bereits vor dem offiziellen Beginn des Gipfels kamen die Ministerpräsidenten ins Schwitzen - gemeinsam in der Sauna.
© IMAGO/Lehtikuva

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Die bilaterale Beziehung zwischen Finnland und Estland hat, nicht nur aufgrund der geografischen Lage der Länder, eine außergewöhnliche Bedeutung. Seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine, ist man noch ein Stück näher zusammengerückt, denn beide grenzen unmittelbar an Russland. Jetzt kam es in Finnland zu einer kuriosen Szene.

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Bei seinem ersten Auslandsbesuch sorgte der neue estnische Regierungschef Kristen Michal direkt für ein amüsantes Novum. Seine erste Amtsreise führte ihn nach Helsinki, hier war er mit dem finnischen Ministerpräsident Petteri Orpo zum Gipfeltreffen verabredet. Angesichts der von Russland ausgehenden Kriegsgefahr wurden beiderseitig schweißtreibende Gespräche erwartet – wortwörtlich. Denn bevor es in den ernsten Dialog ging, gab es erst einmal einen ordentlichen Aufguss!

Ministerpräsidenten landen in der Sauna

„Wir haben gestern mit dem Ministerpräsidenten auf sehr finnische und estnische Art und Weise begonnen – in der Sauna“, sagte Orpo bei einer Pressekonferenz. Zweifelsohne eine außergewöhnlich innige Szenerie, um seinen neuen Amtskollegen kennenzulernen. Im Anschluss an das gemeinsame Schwitzen gab es dann auch noch warme Worte für seinen Besucher. Orpo lobte die ausgezeichnete Beziehung zwischen den kulturell und sprachlich eng verwandten Ostseestaaten.


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Im Gegenzug bedankte sich Michal für das „very warm welcome“ und untermauerte die Besonderheit ihres Sauna-Treffens. „Zwei Ministerpräsidenten, die in der Sauna über Politik und das Weltgeschehen diskutieren, zeigen deutlich, wie nahe wir uns stehen – sowohl kulturell als auch politisch“, sagte der 49-Jährige.

Der frühere Umweltminister Michal hat am 23. Juli die Nachfolge von Kaja Kallas angetreten. Er wurde vom Vorstand seiner wirtschaftsliberalen Partei einstimmig nominiert. Kajas wurde zuvor für den Posten der EU-Außenbeauftragten nominiert und reichte am 15. Juli ihren Rücktritt ein. Der Fokus von Michal liegt auf der nationalen Sicherheit. „Die Menschen in Estland brauchen die Gewissheit, dass unser Zuhause und unser Land geschützt sind und dass das Land gut regiert wird“, sagte er.