Seit wenigen Minuten sind die Wahllokale in Frankreich geschlossen. Und die ersten Prognosen zeigen bereits einen deutlichen Sieger! Das Rassemblement National (RN) liegt in der ersten Prognose von dem Sender Arte mit 34 Prozent deutlich vorne – es sieht also nach einem Sieg von Marine Le Pen aus! Im Vergleich zu den letzten Wahlen hat der RN nach der ersten Prognose rund 15 Prozentpunkte hinzugewonnen.
Mit deutlichem Abstand folgt an zweiter Stelle das Linksbündnis Nouveau Front Populaire mit 28,1 Prozent. Erst an dritter Stelle folgt die Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Das Ensemble Pour la République kommt demnach auf 20,3 Prozent. Damit verliert Macron rund 5 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl. Eine Schlappe für Macron! Die Wahlbeteiligung war mit 65,5 Prozent insgesamt hoch.
Ähnlich zu Umfragen
In den Umfragen vor der Wahl lag der RN bei rund 36 %. Die erste Prognose liegt damit etwas niedriger. Die Partei Macrons und das Linksbündnis Nouveau Front Populaire haben dagegen in der Prognose nun etwas mehr Stimmen als in den vorherigen Umfragen.
20 Uhr Prognose
(Quelle: Arte)
- 34 Prozent Rassemblement National (+15,3)
- 28,1 Prozent Nouveau Front Populaire (+2,4)
- 20,3 Prozent Ensemble Pour la Republique (-5,5)
- 10,2 Prozent Les Republicains (-0,2)
- 7,4 Prozent Andere
Le Pen warnt vor Links-Regierung
Marine Le Pen (RN) meldete sich bereits kurz nach der Prognose zu Wort. Sie fühle sich „geehrt und verpflichtet“. Aber auch sie sagt, dass am ersten Wahltag noch nichts entschieden sei. Entscheidend sei der zweite Wahlgang am 7. Juli. Die Partei hofft, in den Stichwahlen mehr als die Hälfte der 577 Wahlkreise an der Stimmen und damit die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu erlangen. Dann würde der Parteivorsitzende Jordan Bardella das Amt des Premierministers für sich beanschlagen.
In ihrer Rede warnt Le Pen gleichzeitig vor den Folgen einer Linksregierung unter dem Nouveau Front Populaire.
Hohe Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung war mit 65,5 Prozent insgesamt hoch. Etwa 49,3 Millionen Wahlberechtigte waren an die Urnen gerufen. Bei der vorherigen Wahl zur Nationalversammlung im Juni 2022 hatte die Wahlbeteiligung in der ersten Wahlrunde nur bei 46 Prozent gelegen.
Beim zweiten Wahlgang am 7. Juli könnte wegen der hohen Wahlbeteiligung auch zu einer Stichwahl zwischen den ersten drei Kandidaten kommen – normalerweise treten nur zwei Parteien an. Dies wird sich aber erst in den nächsten Tagen entscheiden. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass Macron schlechte Ergebnisse eingefahren hat, die sein Ansehen auch in Europa erheblich schwächen könnten.
Macron löste Parlament auf
Präsident Emmanuel Macron hat nach einer herben Niederlage bei den Europawahlen das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angeordnet. Macron wollte verhindern, dass die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen diesen Schwung nutzt, um bei den regulären Parlamentswahlen 2027 weiter an Einfluss zu gewinnen.