Seit dem Ukraine-Krieg wurden die Stimmen für ein soziales Pflichtjahr lauter. Dafür sprach sich auch CDU-Chef Friedrich Merz aus. Schon auf dem CDU-Parteitag am 9. und 10. September in Hannover soll es zwei Anträge für ein sogenanntes Deutschland-Jahr geben. Doch da stößt er besonders bei jungen Menschen schwer auf Granit.
Friedrich Merz: Auch er hält das Pflichtjahr für eine gute Idee
Schon länger wird darüber diskutiert, ob ein Pflichtjahr für Jugendliche eingeführt werden soll. Schon im Juni sprach sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dafür aus, dass junge Menschen in Deutschland eine soziale Pflichtzeit ableisten sollten. Das müsse nicht bei der Bundeswehr sein, junge Männer und Frauen könnten auch in sozialen Einrichtungen wie in Seniorenheimen, Obdachlosenunterkünften oder bei der Betreuung behinderter Menschen helfen.
Nun ist auch CDU-Chef Friedrich Merz für die Idee offen. „Ich habe noch keine persönlich abgeschlossene Meinung, aber meine grundsätzliche Haltung geht eher Richtung verpflichtendes Jahr als auf der Basis von Freiwilligkeit“, sagte Merz der Nachrichtenagentur „dpa“ in Berlin. Nachdem er mit Schulklassen und Besuchergruppen in Berlin sprach, sei das Feedback zum Vorschlag einer Pflichtzeit durch die Bank positiv.
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Friedrich Merz: Viel Gegenwind von jungen Leuten
Für seine Aussage über ein soziales Pflichtjahr sieht er sich dabei mit schwerer Kritik von jungen Leuten konfrontiert. Auf Twitter äußerte sich die „junge liberale“ über den Vorschlag: „Friedrich Merz hat gerade erst zugegeben, dass die junge Generation in der Pandemie unter den Fehlern der Politik leiden musste. Das habe aber gar nichts mit der Debatte zum Pflichtjahr zu tun, das sei ja etwas Grundsätzliches. Geht’s noch?“
Auch Kolleginnen und Kollegen aus der Politik sind von der Idee nicht begeistert. Grünen-Familienministerin Lisa Paus kritisierte, ein sozialer Pflichtdienst bedeute einen Eingriff in die Freiheit der Jugendlichen. Auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) teilte mit, die Bundesregierung setze weiter auf Freiwilligkeit. (ari)