Friedrich Merz steht nach zwei gescheiterten Anläufen als CDU-Vorsitzender vor einem politischen Comeback im Bundestag! Am Samstag gewann er die Kampfabstimmung in seinem Wahlkreis, löste aber bei seiner Bewerbung auch neue Empörung aus!
Während ganz Deutschland auf den Machtkampf zwischen Armin Laschet und Markus Söder schaut, gab es auch im Sauerland einen spannenden, wenn auch kleineren Machtkampf in der Union: Friedrich Merz gegen Patrick Sensburg.
Friedrich Merz musste vor Kampfabstimmung im Sauerland zittern
Am Samstagvormittag entschied sich, dass Friedrich Merz erstmals seit 2005 wieder für die CDU für den Bundestag im Hochsauerlandkreis kandidieren wird. In einer Kampfabstimmung trat er gegen Professor Patrick Sensburg (49) an, der den Wahlkreis für die Union seit 2009 dreimal gewonnen hat. Der Präsident des Verbandes der Bundeswehr-Reservisten ist einer der führenden Innenpolitiker der Union.
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Friedrich Merz und der Wahlkreis Hochsauerlandkreis:
- Der Wahlkreis ging bis 2017 immer an die CDU mit absoluter Mehrheit.
- 2017 verteidigte Patrick Sensburg den Wahlkreis, aber nur mit relativer Mehrheit.
- Von 1994 bis 2005 gewann Friedrich Merz den Wahlkreis fünfmal in Serie mit über 50 Prozent.
- Sein bestes Ergebnis holte Merz 2005 mit 57,7 Prozent der Erststimmen.
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Friedrich Merz gewinnt letztlich deutlich mit 327 Stimmen
Letztlich stimmten im Arnsberger Stadion „Große Wiese“ von den 480 CDU-Delegierten 327 für Merz und 126 für Sensburg, fünf enthielten sich.
Im Vorfeld galt es als offen, ob Merz der Coup gelingen würde. Wie der „Focus“ berichtete, gab es an der Basis Vorbehalte gegen Merz. Manche hielten es für illoyal, dass er ausgerechnet gegen seinen Nachfolger im Wahlkreis antrat. „Das gehört sich nicht“, sei der „Focus“-Redaktion bei Recherchen gesagt worden.
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Friedrich Merz gesteht Fehler ein: „Dafür entschuldige ich mich ausdrücklich“
Vor der Abstimmung entschuldigte sich Friedrich Merz für zwei Fehler, die er nach der Abstimmung über den CDU-Vorsitz im Januar begangen habe. Es sei falsch gewesen, nicht fürs Präsidium zu kandidieren, aber gleichzeitig das Amt des Wirtschaftsministers zu beanspruchen.
Merz löst neuen Shitstorm aus
Er plädierte dafür, dass die CDU wieder eine „stinknormale bürgerliche Politik“ machen solle, „statt dem Zeitgeist atemlos hinterherzulaufen“.
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Dann teilte er albern gegen die Grünen und gendergerechte Sprache aus, offenbar um die konservativ gestimmte Basis zu erreichen. Diese Attacke ruft seine politischen Gegnern auf den Plan. Im Netz ist die Empörung groß. So eine Äußerung sei einfach nur noch peinlich und aus der Zeit gefallen.
Viele befürchten, dass es nun sowohl Friedrich Merz als auch Hans-Georg Maaßen in den Bundestag schaffen könnten, also zwei Politiker des streng konservativen CDU-Flügels.