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Merz erfüllt sich Wunsch – „auf Steuerzahlerkosten“

Friedrich Merz hat sich einen großen Traum erfüllt. Mit einem Grinsen sagt er: „Hat Spaß gemacht.“ Dem Steuerzahler dürfte der vergehen.

Friedrich Merz
u00a9 IMAGO/Eibner

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Hobbypilot und Politiker Friedrich Merz hat sich einen großen Traum erfüllt. Der CDU-Mann ist in beeindruckender Pilotenkluft in einen Eurofighter gestiegen und als Co-Pilot mitgeflogen. Der 68-Jährige durfte sogar stellenweise selbst fliegen. Der Pilot Oberstleutnant Dirk Pingel wird nach dem Flug voll des Lobes sein. „Der hat die ganze Zeit Gas gegeben, wir haben die Schallmauer durchbrochen.“

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Die Maschine flog Richtung Berlin. „Wir haben es bis auf 1,3 Mach geschafft.“ Mit einem breiten Grinsen, das an das eines Jungen erinnert, wird Merz nach dem Flug sagen: „Schönes Abenteuer. Es hat Spaß gemacht.“ Ein Spaß, der dem Steuerzahler jedoch angesichts DIESER Zahlen vergehen dürfte.

„Wieviel hat uns denn dieser Spaß gekostet, Herr Merz?“

Die Grünen-Politikerin Monika Herrmann zitiert auf X (früher Twitter) den CDU-Politiker und fragt: „‚Schönes Abenteuer. Es hat Spaß gemacht.‘ Wie viel hat uns denn dieser Spaß gekostet, Herr Merz?“ Wie die Deutsche Friedensgesellschaft zu wissen glaubt, kostet ein derartiger Flug mehrere zehntausende Euro. Auf X schreibt die Organisation: „Hey Luftwaffe! Eine Eurofighter-Flugstunde kostet 60.000 Euro+.“

Und weiter fragt die Gesellschaft: „Wer hat denn den Spaß für Friedrich Merz bezahlt? Die CDU oder etwa der Steuerzahler?“ Die Deutsche Friedensgesellschaft fragt leicht ironisch: „Und gibt es das Angebot solcher Flüge auch für Martin Sonneborn (Die Partei) und Vorsitzende anderer Parteien?“

„Wieso fliegt Oppositionspolitiker mit Kampfflugzeug durch die Gegend?“

Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), zeigt sich nicht erfreut. Er fragt: „Wieso fliegt ein Oppositionspolitiker mit einem Kampfflugzeug der Bundeswehr durch die Gegend? Wer zahlt das? Das österreichische BMLV nennt Kosten von 61.000 Euro pro Flugstunde!“

Und sogar aus der CDU gibt es kritische Stimmen. So schreibt der Klimapolitiker Heinrich Strößenreuther auf X: „Lieber Herr Merz, ich soll Ihnen von CDU-Wählern aus dem Landkreis Müritz ausrichten, dass Sie Ihre Schallmauer-Brech-Flugversuche doch bitte im Sauerland vornehmen mögen.“