CDU-Chef Friedrich Merz verschärft den Ton gegenüber ukrainischen Flüchtlingen. Der Oppositionschef unterstellt einem Teil der Menschen aus der Ukraine „Sozialtourismus“.
Der Ampel-Koalition wirft Merz vor, sich „taub gestellt“ zu haben. Schon im Frühjahr hätte die Union auf dieses Problem hingewiesen.
Friedrich Merz erhebt schwere Vorwürfe gegen Ukraine-Flüchtlinge
Seit Ende Februar wurden über eine Millionen Geflüchtete aus der Ukraine im Ausländerzentralregister registriert. Bislang gab es keine großen kontroversen Diskussionen über die Hunderttausenden Menschen, die dauerhaft in Deutschland blieben. Lediglich manche Asylbewerber fühlen sich diskriminiert. Sie beklagen eine Ungleichbehandlung, da den Ukraine-Flüchtlingen schneller mehr Möglichkeiten geboten worden seien als jenen aus Afrika, Syrien oder Afghanistan.
Mehr über Friedrich Merz:
- am 11. November 1955 geboren
- 1,98 Meter groß
- verheiratet mit der Amtsgericht-Direktorin Charlotte Merz
- drei erwachsene Kinder (zwei Töchter, ein Sohn)
- seit 2022 CDU-Vorsitzender und Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag
Nun aber könnte die Asyl-Diskussion plötzlich in der Mitte der Gesellschaft ankommen! CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz sagte in einem Interview mit „Bild-TV“: „Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus dieser Flüchtlinge – nach Deutschland, zurück in die Ukraine, nach Deutschland, zurück in die Ukraine.“
Ukrainer würden sich das „System zunutze machen“
Weiter führte er aus, dass sich eine „größere Zahl“ der Ukraine-Flüchtlinge „dieses System zunutze machen“. Das Problem werde größer und die Ampel ignoriere es seit dem Frühjahr.
Es gibt prompt deutlichen Widerspruch im Netz. „Bild“-Vizechefredakteur Paul Ronzheimer, der selbst aus dem Kriegsgebiet berichtete, reagierte auf Twitter: „Die Gewöhnung an den Krieg in der Ukraine scheint bei Friedrich Merz so weit fortgeschritten, dass er jetzt von ‚Sozialtourismus‘ spricht bei den Flüchtlingen aus einem Land, das aktuell annektiert und mit Atomwaffen bedroht wird und in dem jeden (!) Tag hunderte Soldaten sterben.“
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„Sozialtourismus“-Satz löst direkt Empörung aus: „Schämen Sie sich für diesen widerlichen Mist, Herr Merz“
Auch Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang kritisiert Merz: „Wie passt es eigentlich mit der viel beschworenen Solidarität der Union mit der Ukraine zusammen, dass Friedrich Merz im Kontext von Menschen, die vor diesem furchtbaren Angriffskrieg fliehen, von ‚Sozialtourismus‘ spricht?„ Der Chef der Grünen Jugend, Timon Dzienus, empört sich: „Schämen Sie sich für diesen widerlichen Mist, Herr Merz.“
Das Merz-Interview dürfte noch einige hohe Wellen schlagen!