„Das ist eine Nacht des Stolzes, der Erlösung, der Tränen, der Umarmungen, der Träume, der Erinnerungen“, resümiert die sichtlich bewegte Georgia Meloni (45) die ersten Zahlen zum Ausgang der Italien-Wahl.
Georgia Meloni, die Gewinnerin der Italien-Wahl, dürfte die erste Ministerpräsidentin ihres Landes werden. Was ein Grund zur Freude sein könnte, ist für viele ein Albtraum.
Italien-Wahl: So wenige wie nie gingen zur Wahl
Rund 51,5 Millionen Italiener waren am vergangenen Sonntag (25.09) aufgerufen ein neues Parlament zu wählen. Davon sind jedoch nur weniger als 70 Prozent zur Wahl gegangen. Ein historisches Tief. So wenig auch abstimmten, so deutlich fiel ihr Ergebnis aus.
Die Wahlgänger kürten einen klaren Sieger – die Rechten Italiens. 42,2 Prozent bekam das Mitte-Rechts-Lager. 24,6 Prozent der Stimmen entfielen auf die postfaschistische Partei Georgia Melonis „Fratelli d`Italia“ (Brüder Italiens). Matteo Salvinis „Lega“ kommt auf 8,5 Prozent, Silvio Berlusconis Forza Italia auf 8,0 Prozent und die Partei „Noi Moderati“ auf 1,1 Prozent.
Italien-Wahl: Die Flamme in Melonis Partei-Logo steht für Mussolinis Geist
Meloni ist die Vorsitzende der Partei „Brüder Italiens“. Eine Partei, die eine Flamme in ihrem Logo trägt, die es schon seit 1946 gibt. Das Feuer steht für den Geist des Faschisten-Diktators Benito Mussolini, der dünne Balken stilisiert den Sarg des Duce.
Meloni selbst ist in der Vergangenheit radikal aufgetreten. So fasste sie ihren Standpunkt wie folgt zusammen: „Ja zur natürlichen Familie. Nein zur LGBT-Lobby. Ja zu sicheren Grenzen. Nein zu Masseneinwanderungen.“
Italien-Wahl: „Meloni kann eine Katastrophe für Italien werden“
Der Wahlausgang, auch wenn schon seit Wochen vorhergesagt, schockiert. So ließ die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und SPD-Politikerin, Katharina Barley, die „Welt“ wissen, dass Meloni „eine Katastrophe für Italien werden kann“.
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Auf Twitter überschlagen sich derweil die Reaktionen auf die Italien-Wahl. Eine Nutzerin zeigt ein Foto, auf dem ein älterer Mann zu sehen ist. Dieser hat eine Botschaft dabei: „Unter Mussolini geboren, möchte ich nicht unter Meloni sterben“.
Außerdem wird derzeit ein Video vielfach geteilt, in dem ein Aktivist zu sehen ist, der an einem offiziellen Gebäude Italiens die EU-Flagge entfernt und sie durch die italienische Flagge ersetzt.
Die Sozialdemokraten um Enrico Letta kamen auf 19,4 Prozent und haben bereits bekanntgegeben, dass sie in die Opposition gehen werden.