Greta Thunberg sorgte mit ihrer emotionalen Rede auf dem UN-Klimagipfel für viel Aufsehen. Von der einen Seite erhielt sie Lob. Von der anderen wurde sie nicht ernstgenommen und als lächerlich dargestellt.
Der ehemalige „Top Gear“-Moderator Jeremy Clarkson fand in einer Kolumne besonders harte Worte für die 16-jährige Klimaaktivistin. Dabei sprach sich ausgerechnet seine Tochter kurz vorher noch positiv für Greta Thunberg aus.
Greta Thunberg: Ehemaliger Top-Gear Moderator schießt hart gegen die 16-Jährige
Greta warf den Staatsoberhäuptern in ihrer Rede vor, dass sie ihre Träume und Kindheit mit leeren Versprechungen gestohlen hätten.
Politiker würden die Dringlichkeit, zu welcher Wissenschaftler seit gut 30 Jahren mahnen, nicht ernst genug nehmen und nur auf Geld und ewiges Wirtschaftswachstum fokussiert sein.
Gewohnter Whataboutism in der Diskussion
In einer Kolumne, die der ehemalige Moderator für die britische „Sun“ geschrieben hat, schießt Jeremy Clarkson hart gegen Greta.
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Das ist Jeremy Clarkson:
- Jeremy Charles Robert Clarkson wurde geboren am 11. April in Doncaster
- Bekannt wurde er durch das BBC-Magazin „Top Gear“
- Er ist immer wieder durch Kontroversen aufgefallen
- Am 10. März gab die BBC bekannt, dass er von Top Gear suspendiert worden sei
- Er fiel in den Jahren zuvor immer wieder durch anstößige Bemerkungen auf – Grund der Suspendierung soll eine körperliche Auseinandersetzung gewesen sein
- Er schreibt wöchentlich Kolumnen für die „Sunday Times“ oder die „Sun“
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Er relativiert ihre Vorwürfe nach dem mittlerweile typischen Muster: „Wie können wir es wagen? Nein. Wie kannst du es wagen, mit einer Kohlefaser-Yacht, die du nicht gebaut hast, die 15 Millionen Pfund (16.843.050 Euro) gekostet hat, die du nicht verdient hast, die mit einem Not-Diesel-Motor ausgestattet war, den du nicht erwähnt hast, nach Amerika zu segeln?“, so der 59-Jährige.
Seine Generation hat immerhin schon einiges erreicht
Und da Greta seiner Generation so viele Vorwürfe macht, könne er das Ganze ja umdrehen und zeigen, was seine Generation bereits alles erreicht hat.
„Was ist mit den Tabletten gegen Kopfschmerzen? Mit dem sauberen Wasser aus deinem Wasserhahn? Mit dem Essen, das du zu jeder Tages- und Nachtzeit kaufen kannst? Dafür war keine 16-Jährige verantwortlich.“
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Üble Worte auch gegen Gretas Eltern
Doch er ist noch lange nicht fertig. Erwachsene hätten die sozialen Medien erschaffen, Bankensysteme eingerichtet, für Frieden gesorgt, Smartphones, Laptops und das Internet erfunden. „Wie kannst du es also wagen, dich dahinzustellen und uns irgendetwas erzählen zu wollen, du verzogene Göre.“
Er schießt nicht nur gegen Greta, sondern auch gegen ihre Eltern: „Ja, du bist verzogen. Denn als du deinen Eltern erzählt hast, mit dem Fliegen aufzuhören und sich nur noch vegetarisch zu ernähren, haben sie sich nicht wie normale Eltern verhalten und dich ignoriert. Sie haben tatsächlich gesagt ‚Na klar, Liebling‘ und das auch noch durchgezogen.“
„Das lernst du noch, wenn du älter wirst.“
Seiner Meinung nach hätten ihre Eltern ihr sagen sollen, dass die Welt eben tragisch ist. „Jetzt halt den Mund und lass uns damit weitermachen. Die Welt funktioniert nunmal so. Mit der Faust auf den Tisch zu hauen, ändert nichts daran.“
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Das ist Greta Thunberg:
- Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg wurde geboren am 3. Januar 2003 in Stockholm
- Die Jugendliche ist derzeit die bekannteste Klimaschützerin der Welt
- Sie lebt vegan und reist nicht mehr mit dem Flugzeug
- Auf sich aufmerksam machte sie im Hitzesommer 2018 mit ihren „Schulstreiks fürs Klima“ („Skolstreijk för klimatet“) – jeden Freitag ging Greta nicht in die Schule und positionierte sich vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm
- Über verschiedene Medien und soziale Medien inspirierte sie immer mehr vor allem junge Menschen
- An der Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) nahmen am 15. März 2019 weltweit fast 1,8 Millionen Menschen teil
- Greta Thunberg nahm teil an der UN-Klimakonferenz in Katowice 2018 und am Weltwirtschaftsforum in Davos 2019
- Sie sprach vor dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss in Brüssel und dem Parlament des Vereinigten Königreichs
- Auch der Papst gewährte ihr eine Audienz
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Und dann bringt er das wahrscheinlich bekannteste elterliche Argument: „Das lernst du noch, wenn du älter wirst.“
Emily Clarkson unterstützt Greta
Vermutlich hängt der Haussegen bei Familie Clarkson jetzt erst einmal schief. Denn ausgerechnet seine 25 Jahre alte Tochter, Emily Clarkson, sprach sich einen Tag vor der Kolumne noch positiv für Greta aus.
Sie teilte einen Tweet des Comedians John Bishop, der Greta dafür lobte, Bewegung in die Klimadebatte gebracht zu haben. „Wäre es nicht schön, wenn alle Typen mittleren Alters so mit und über Greta, die die Welt verändert, wie niemand sonst, sprechen könnten?“
Ein Nutzer kommentierte ihren Tweet: „Sieht so aus, als sollte dein Vater einer davon sein.“ Da werden beim nächsten Abendessen wahrscheinlich einige hitzige Diskussionen geführt werden. (db)