Mit einem schockierenden Video macht Greta Thunberg auf eine verheerende Katastrophe im Regenwald aufmerksam. Mitten im Amazonas-Gebiet ist am Freitag eine Erdöl-Pipeline gebrochen. Unmengen von Rohöl flossen in die Natur.
Eine Mitverantwortung für diese Katastrophe könnte in NRW liegen – es geht um eine schon damals höchst umstrittene Entscheidung der Landesregierung unter Wolfgang Clement und Peer Steinbrück.
Greta Thunberg teilt schockierendes Video – Ex-Ministerpräsidenten aus NRW mitschuldig an Katastrophe?
Es sind erschütternde Bilder, die Greta Thunberg auf ihrem Kanal verbreitet: Eine Ölfontäne schießt in der Provinz Napo in den Regenwald. Die Schwerölpipeline OCP (Oleoducto de Crudos Pesados) wurde bei einem Erdrutsch schwer beschädigt. Es kam zu einem Riss, der nun repariert wird.
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Mehr über Greta Thunberg:
- Die 19-Jährige ist das Gesicht der globalen „Fridays for Future“-Bewegung.
- Mit ihren „Schulstreiks für das Klima“ begann 2018 die Bewegung in Schweden.
- Die Klimaaktivistin lebt mit dem Asperger-Syndrom
- Thunberg wurde der „Alternative Nobelpreis“ verliehen. Im Jahr 2019 wurde sie zudem zur „Person of the Year“ des „Time“-Magazins.
- In ihrer Jugend hatte sie mit Depressionen und Essstörungen zu kämpfen. Heute lebt sie vegan.
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Nach Angaben des ecuadorianischen Energieministers Juan Carlos Bermejo sollen bereits 6000 Barrel Erdöl ausgetreten sein. Das sind rund 950.000 Liter! Nun wird versucht, zumindest Teile des ausgelaufenen Öls mit Dämmen aufzufangen und in Tankwagen zu pumpen.
Nach Angaben der Ureinwohner hat das Öl schon Wasserquellen und Flüsse kontaminiert. Bereits 2020 verschmutzten 15.000 Barrel Öl mehrere Nebenflüsse des Amazonas.
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Greta Thunberg ist entsetzt: „Ein noch schlimmerer Albtraum“
Greta Thunberg ist entsetzt: „Im Herzen des ecuadorischen Amazonas ist zum zweiten Mal in zwei Jahren die OCP-Pipeline gerissen, wodurch Rohöl in die Flüsse Coca und Napo floss. Für die 27.000 indigenen Kichwa, die flussabwärts leben, ist dies ein noch schlimmerer Albtraum“.
Thunberg erhebt schwere Vorwürfe: Diese Pipeline „inmitten der fragilen Ökosysteme des Amazonas hätte niemals existieren dürfen“, schreibt sie auf Instagram. Man sei sich der Bedrohung bewusst gewesen.
Pipeline-Bau mit Geldern aus NRW: Clement und Steinbrück schon damals in der Kritik
Auch der Verein „Rettet den Regenwald“ zeigt sich betroffen.
In einer Mitteilung zur Umweltkatastrophe heißt es: „Die Pipelinebrüche und deren gravierende Folgen kommen weder überraschend noch sind sie ein unvorhersehbares Naturereignis. Die 500 Kilometer lange OCP-Pipeline verläuft durch geologisch extrem instabiles Gebiet. Sie ist permanent von schweren Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Bergstürzen und Überschwemmungen bedroht.“
Die 503 Kilometer lange Leitung transportiert das Öl zu Häfen am Pazifik. Errichtet wurde sie in den Jahren 2001 bis 2003 von einem Konsortium von internationalen Ölkonzernen.
Schon damals gab es vehemente Proteste gegen das Projekt – auch in NRW! Denn es war die damalige Westdeutsche Landesbank (WestLB), die hier die Federführung hatte.
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Greta Thunberg erschüttert – Gelder aus NRW ermöglichten Bau erst
„Rettet den Regenwald“ klärt auf: „Finanziert wurde der Bau mit einem Kredit über umgerechnet 900 Millionen Euro von einer Gruppe internationaler Banken unter der Führung der Westdeutschen Landesbank (WestLB). Doch trotz massiver Proteste und aller Warnungen hielt die öffentlich-rechtliche Bank Bank im Besitz des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und mehrerer Sparkassenvereinigungen an dem Projekt fest.“
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Rückendeckung erhielt die WestLB damals vom mittlerweile verstorbenen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement und Finanzminister Peer Steinbrück, der kurz darauf selbst Regierungschef wurde (beide SPD). Die Bank gehörte zu 43,2 Prozent dem Land Nordrhein-Westfalen.
Schon damals warnte Tropenökologe Robert Goodland in einem Gutachten, dass sechs aktive Vulkane und 94 seismische Bruchlinien auf dem Weg der Pipeline liegen, wie unter anderem „Der Spiegel“ berichtete.
Außerdem ahnte Goodland bereits, dass der Bau für die Ureinwohner bedrohlich werden könnte, wenn es zu Verseuchungen von Wasser, Böden und Luft durch Ölabfälle komme, die damit einen Teil ihrer Nahrungsquellen vernichten.