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Grüne und SPD wollten unbedingt das Wahlrecht ab 16 – DAS haben sie jetzt davon!

Zur Europawahl wurde das Wahlrecht erstmal auf 16 Jahre herabgesenkt. War das ausgerechnet für SPD und Grüne ein Eigentor?

© IMAGO/Christian Ohde

Europawahl: So haben die Parteien abgeschnitten

Am 9. Juni fand die Europawahl statt. So haben die Parteien abgeschnitten.

Besonders Grüne und SPD sind klare Befürworter eines aktiven Wahlrechts ab 16. Erstmals war das bei der Europawahl jetzt möglich. Doch genau die Jungwähler zogen die Ampel-Parteien bei der EU-Wahl weiter nach unten.

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Während die Kanzlerpartei bei der nicht repräsentativen U18-Wahl mit 19,7 Prozent vor wenigen Tagen noch stärkste Kraft wurde, scheint das EU-Wahlergebnis nun zu bestätigen, dass die Generation Z keineswegs mehrheitlich links tickt.

Europawahl: Jungwähler ziehen SPD und Grüne weiter nach unten

Laut Infratest dimap (ARD) kamen die Grünen in der Wählergruppe der 16-24-Jährigen auf 11 Prozent. Vor fünf Jahren waren es bei den Jungwählern noch 34,9 Prozent! Die Partei von Habeck, Lang und Baerbock hat hier also dramatisch an Zustimmung verloren.

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Die SPD kam auf 9 Prozent. Das ist war ein Mini-Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zu 2019, dennoch waren die Jungwähler auch für die Sozialdemokraten eine Wahlbelastung. Die SPD kam insgesamt auf 13,9 Prozent – das Ergebnis der unter 24-Jährigen ist also, ebenso wie bei den Grünen, unter dem Gesamtergebnis geblieben.

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Weitere Parteien, die ebenfalls stark für das Wahlrecht ab 16 einstehen, wie die FDP (7 Prozent) und die Linkspartei (6 Prozent) holten zwar auch nur dürftige Ergebnisse bei den Jungwählern, aber immerhin stärkten sie damit die Gesamtergebnisse der Parteien.

AfD-Lager mit Hohn über Wahlrecht auf 16

Im Netz höhnen vor allem AfD-Unterstützer, ob die Ampel-Parteien trotzdem festhalten wollen am Ziel, auch bei den Bundestagswahlen das Wahlalter auf 16 herabzusetzen.

„Wir werden das aktive Wahlalter für die Wahlen zum Europäischen Parlament auf 16 Jahre senken. Wir wollen das Grundgesetz ändern, um das aktive Wahlalter für die Wahl zum Deutschen Bundestag auf 16 Jahre zu senken.“

Ampel-Koalitionsvertrag, Seite 10

Allerdings: Viele Jungwähler nutzten bei der Europawahl die Chance, ihre Stimme kleinen Parteien zu geben, weil es keine 5-Prozent-Hürde gab wie bei einer Bundestagswahl. So bekamen vor allem Volt und die Tierschutzpartei viele Stimmen aus der Jugend. Diese Stimmen dürften wohl bei einer Bundestagswahl zum Teil wieder anders verteilt werden – etwa in Richtung der Grünen.


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Außerdem ist unklar, wie genau wirklich all jene abgestimmt haben, die unter 18 Jahren waren. Theoretisch möglich wäre es, dass Grüne und SPD bei den ganz jungen Jungwählern noch besser abschnitten als bei jenen über 18.