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Grünen-Parteitag: Partei-Mitglieder vor Habeck-Wahl stinksauer – „Scheinheilig“

Vor der Ernennung von Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten kam es plötzlich zu einem Aufstand auf dem Grünen-Parteitag.

Grünen-Parteitag
© IMAGO/Political-Moments

"Die Grünen müssen wieder mutig sein" Die Grüne Jugend im Interview: Reden wir drüber

Wir waren am Parteitag in Wiesbaden und durften kurz mit Jette Nietzard und Jakob Blasel über die Pläne der Grünen Jugend reden.

Tag Drei auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. Am Sonntag (17. November) will sich Robert Habeck offziell als Kanzlerkandidat aufstellen lassen. Doch während im Kongressaal Aufbruchstimmung herrscht, sorgt ein Protest an den Messeständen gegenüber des Saals für Aufsehen.

Grünen-Parteitag: Protest vor RWE-Stand

Auf Parteitagen wie beim Grünen-Parteitag in Wiesbaden ist es nicht unüblich, dass es eine kleine Messehalle mit verschiedenen Ständen gibt. Hier haben sich Sponsoren und andere Unternehmen aufgestellt, um ihre Marken zu bewerben. Besucher können dabei überall etwas abstauben. Ein Werbe-Geschenk hier, einen Gratis-Kaffee dort.

++ Dazu interessant: Grünen-Parteitag: Rekord-Andrang wegen Habeck – hier war alles sofort vergriffen ++

Manche sind einigen Grünen-Mitgliedern aber ein ordentlicher Dorn im Auge. Wie zum Beipsiel RWE. So kam es, dass plötzlich ein knappes Dutzend Grüne vor dem Stand des Energieversorgungskonzern saßen und Klima-Parolen riefen. Manche hielten sogar vorbereitete Schilder in die Höhe.

Klima-Protest beim Grünen-Parteitag.
Klima-Protest beim Grünen-Parteitag. Foto: Redaktion Funke Digital

Fossile Konzerne bei Grün-Partei

Gegenüber unserer Redaktion erklärt Protest-Teilnehmerin Mara: „Ganz viele von der grünen Basis und junge Menschen bei den Grünen waren seit Tagen total enttäuscht, dass im Raum überall fossile Konzerne sind, die alle Lobbyarbeit machen“.

Die Kritik geht nicht nur in die Richtung der Unternehmen, sondern auch an die Partei. „In jeder Rede geht es um Klimagerechtigkeit, und dann steht RWE hier. Das hat uns richtig sauer gemacht.“ Das Grünen-Mitglied weiter: „Natürlich glaube ich, dass die Grünen unsere beste Möglichkeit für klimagerechte Politik sind. Wir haben ganz viele Erfolge errungen, aber ich finde das vollkommen scheinheilig und ich verstehe nicht, wer das Okay für RWE gegeben hat.“


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Bei dem kleinen Protest waren auch Schilder zu sehen, die das Dorf Lützerath thematisierten. Anfang 2023 wurde das Dorf durch den Konzern RWE zum Abbau von Braunkohle weggebaggert. Dagegen demonstrierten tausende Aktivisten und Klimaschützer.