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Grünen-Chef durchkreuzt Habeck-Plan: Es geht um die SPD

Trotz mieser Umfragewerte hat Robert Habeck das Kanzleramt im Visier. Sein Parteichef durchkreuzt die Ambitionen des aktuellen Vize-Kanzlers.

Grünen-Parteichef durchkreuzt Pläne von Habeck.
© IMAGO/Andreas Stroh

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Eine Woche vor der Bundestagswahl sieht die Union bereits wie der glückliche Wahlsieger aus – zumindest laut sämtlichen Umfrageinstituten. Im Wahltrend, dem Durchschnitt aller Umfragen, liegt man mit 30,3 Prozent auf der Pole-Position im Kampf um das Kanzleramt. Abgeschlagen dahinter rangieren die Grünen mit 13,4 Prozent – Kanzlerkandidat Habeck gibt dennoch nicht auf und hat seine mediale Präsenz in den letzten Wochen deutlich erhöht. Grünen-Chef Felix Banaszak funkt jetzt äußerst ungeschickt dazwischen. Zuerst berichtete die Bild.

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Mit dem Platzen der Ampel dürfte für Habeck klar gewesen sein, dass er das „Vize“ in seiner derzeitigen Berufsbezeichnung – Vizekanzler – künftig gerne streichen würde. Auf dem Parteitag seiner Grünen erhielt der 55-Jährige den nötigen Rückhalt und wurde mit gewaltiger Mehrheit zum Kanzlerkandidat gewählt.

Grünen-Chef: Opposition mit Habeck?

Die aufflammende Migrations-Debatte hat dem Bündnis in den letzten Wochen jedoch ziemlich zugesetzt, sodass man im Umfragen-Mittel aktuell (Stand 16. Februar) nur noch bei 13,4 Prozent steht. Bei der Wahl 2021 erhielt man noch 14,7 Prozent der Stimmen.


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Für Habeck sind die Zahlen jedoch kein Grund, um aufzugeben. Eine solche Überzeugung scheint Grünen-Chef Banaszak allerdings zu fehlen. Auf einer Wahlkampfveranstaltung ließ der 35-Jährige verlauten, dass man sich im Anschluss an die Bundestagswahl keinen Wettbewerb mit der SPD liefern wird.

Anlass für diese äußerst defensive Ankündigung ist das potentielle Koalitions-Gesuch der Union im Anschluss an deren möglichen Wahlsieg. Den Konkurrenzkampf mit der SPD würden die Grünen – und somit auch Habeck – immer verlieren, so Banaszak. Die Opposition sei für die SPD keine Option: „Die werden alles tun, um in dieser Regierung zu bleiben.“

Die Habeck-Partei hingegen könne mit einer Rolle außerhalb des Kabinetts leben. Man wisse, das man auch aus der Opposition heraus politisch etwas bewegen könne. Ob Robert Habeck diese „Kampfansage“ zufriedenstimmt, darf angezweifelt werden.