Der Atomkraftwerke-Streit mit Christian Lindner zeigt Spuren bei Robert Habeck. Der Vizekanzler sieht in den ARD-Tagesthemen müde aus. Als dann Moderator Ingo Zamperoni nachbohrt, reagiert der Grünen-Politiker ziemlich genervt.
Ein Ausschnitt des ARD-Gesprächs mit Habeck macht aktuell im Netz die Runde.
Habeck genervt in ARD-Tagesthemen
„Sag, dass du hart genervt bist, ohne zu sagen, dass du hart genervt bist“, heißt es auf der Instagram-Seite von Funk. Dazu postet das Netzwerk von ARD und ZDF einen Ausschnitt aus den „Tagesthemen“. Zu sehen ist Robert Habeck im Interview mit Ingo Zamperoni.
Schon vor dieser Szene zieht das Gespräch die Zuschauer eher runter. „Das sind düstere Zeiten, die Sie da heute angekündigt haben“, so Zamperoni. Er spielt auf die neuen Wirtschaftsprognosen an. Habeck rechnet mit einem Einbruch der Wirtschaft um -0,4 Prozent. Die deutsche Wirtschaft komme „in schweres Fahrwasser“, so der Grüne. „Es ist schlimm“.
Doch immerhin sagt er auch, dass Ökonomen noch vor Monaten für den Fall ausbleindner Gasimporte aus Russland viel dramatischere Vorhersagen gemacht haben. Da sei die Rede von 5 bis 9 Prozent Rezession gewesen. Dieses „Katastrophenszenario“ habe man abwenden können, weil die Regierung hart gearbeitet, neue Handelspartner gefunden und Entlastungspakete geschnürt habe, so der Minister. „Wir haben uns gegen Putin zur Wehr gesetzt.“
Lindner und Habeck im AKW-Streit
Angesichts der ernsten Zeiten brauche es nun doch eine Bundesregierung, die an einem Strang zieht, will Zamperoni dann zum Atomkraft-Thema überleiten. „Stattdessen streiten Sie sich seit Wochen mit der FDP um die AKW-Laufzeiten und das Hickhack geht ja immer noch weiter!“, fährt der Moderator fort. Mehrere Sekunden passiert nichts. Dann antwortet Habeck: „Ja. Was ist die Frage?“ „Die Frage ist, wollen Sie es nicht beilegen, dieses Hickhack?“ Habeck reagiert wieder wortkarg und sagt nur: „Selbstverständlich.“ „Und was machen Sie, um das zu tun?“, fragt Zamperoni unbeirrt nach. Die Antwort: „Reden.“
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Ein zäher Dialog! Erst danach wird das Gespräch wieder flüssiger. Eine Lösung, wie der Streit um die Weiterführung der drei letzten AKWs ausgehen kann, ist aber noch nicht in Sicht. Die FDP pocht darauf, auch das AKW im Emsland über den Jahreswechsel weiter zu nutzen. Die Atomreserve wird zu einem immer größeren Ampel-Streit und zieht scheinbar die Laune weiter in den Keller.
Schon im Sommer sorgte Habeck mit einem TV-Interview für Schlagzeilen, als er im ZDF-„heute journal“ sagte: „Fuffzich Euro? Die kriechst du nich, Alter!“.