Bei „hart aber fair“ will Louis Klamroth mit seinen Gästen über das Trump-Comeback diskutieren und was das für Deutschland bedeutet. Dabei bekommt er gleich von zwei Frauen in seinem ARD-Studio Kontra. Die Schriftstellerin Juli Zeh meckert über seine Moderation, die Unternehmerin Sarna Röser zerlegt eine seiner Fragen sogar als sinnbildlich für die „Berliner Blase“.
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Heftiger Gegenwind also für Klamroth in seiner eigenen Sendung! Wir schauen uns die beiden Szenen an.
Juli Zeh meckert Klamroth an: „Ich wollte gerade anfangen, mich zu beschweren“
Zu Beginn der Sendung geht Klamroth reihum und alle seine sechs Gäste dürfen erste Statements zur Lage nach der Amtseinführung von Trump abgeben. Ab Minute 9:50 ist Juli Zeh zum ersten Mal dran, direkt darauf ihre Sitznachbarin Sarna Röser. Danach aber muss sich Zeh lange gedulden, bis sie wieder das Wort bekommt. Viel zu lange, aus ihrer Sicht.
Als sich Klamroth dann nach fast 25 Minuten „hart aber fair“-Sendezeit wieder an die Autorin wendet, stellt sie klar: „Ich wollte gerade anfangen, mich zu beschweren!“ „Warum?“, fragt Klamroth überrascht. „Wir reden hier über einen chauvinistischen Präsidenten, nach einem chauvinistischen Wahlkampf und Sie reden hier eine Viertelstunde nur mit den Herren am Tisch!“
Es gibt Applaus vom Publikum, Klamroth wirkt verlegen und versucht, die Situation zu retten: „Aber Sie schaffen es ja im Gegensatz zu den Herren, in aller Kürze die schlauesten Gedanken…“ Doch da fällt ihm Zeh direkt grinsend wieder ins Wort: „Ach! Jetzt soll ich auch noch kürzer sein als die anderen!“
„hart aber fair“ über Trump: Doppelmoral in Medien und Politik?
Kurz darauf will Klamroth auf die AfD-Werbung von Elon Musk vor der Bundestagswahl eingehen. In einem Einspielfilm wird gezeigt, wie aktiv sich der Tech-Milliardär gegen die deutsche Staatsspitze stellt und gleichzeitig die Weidel-Partei als Rettung des Landes präsentiert. „Macht Ihnen das Angst?“, fragt Klamroth die Unternehmerin Röser. Doch die hält dem Fragesteller den Spiegel vor.
„Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist wirklich ein wunderbares Beispiel, wie sich die ‚Berliner Bubble‘ darüber empört. Das ist eine Art und Weise von Doppelmoral! Schauen wir uns an, was haben wir denn als Deutsche betrieben, die Medien, die Politik, um Harris zu unterstützen? Wir haben Trump-Bashing betrieben, wir haben uns lächerlich gemacht, wir diskutieren heute Abend über seine Frisur.“
Sarna Röser bei „hart aber fair“
Man müsse auch an der eigenen „Tonalität“ arbeiten sowie akzeptieren und respektieren, wie das US-Volk wählt, meint die Unternehmerin. „Mir fehlt tatsächlich auch die Diplomatie. Dass wir in einer Sendung sitzen und uns lustig machen. Er ist jetzt gewählter Präsident.“ Man müsse pragmatisch überlegen, wie man auf die Trump-Agenda antwortet, vor allem wirtschaftspolitisch.
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Röser spielt auf eine Szene zuvor bei „hart aber fair“ an, bei der Studiogast und „Spiegel“-Journalist Markus Feldenkirchen vorgeschlagen hat, die Deutschen sollten Trump mehr loben, beispielsweise für seine Haarpracht: „Ihre Haare, die sind richtig schön. Das merkt er sich!“ SPD-Minister Lauterbach reagierte entgeistert. Man solle sich nicht „zum Affen machen“. Es sei „schlimm genug, dass in Amerika die Bevölkerung jeden Tag belogen wird“.