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„Hart aber fair“ ohne Frank Plasberg: Durch dieses Detail unterscheidet sich Susan Link vom Kult-Moderator

„Hart aber fair“ ohne Frank Plasberg: Durch dieses Detail unterscheidet sich Susan Link vom Kult-Moderator

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Foto: ARD

„Anne Will“ ist Anne Will, „Markus Lanz“ ist Markus Lanz – und „Hart aber fair“ heißt zwar nicht wie er, ist aber trotzdem Frank Plasberg.

Plasberg moderiert die Polit-Talkshow seit Ewigkeiten (genauer: seit 2001). Für die meisten Zuschauer ist das Gesicht von Frank Plasberg untrennbar mit „Hart aber fair“ verknüpft.

„Hart aber fair“ ohne Frank Plasberg

Am Montag war da aber das Gesicht von Susan Link: Die „Morgenmagazin“- und Ex-„Riverboat“-Moderatorin vertritt Plasberg, der wegen eines Problems mit seinem Gleichgewichtsorgans ausfällt. „Wenn Sie sich gerade fragen: Warum ist sie da und er nicht? Frank Plasberg ist krank“, erklärte Susan Link denn auch zu Beginn – und machte deutlich: „Das ist dein Platz, Frank, ich halt ihn so lange warm. Wir freuen uns, wenn du wieder da bist.“

+++ „Hart aber fair“ (ARD): Große Sorge um Frank Plasberg +++

Das Thema der Sendung ist ein wichtiges, aber eben keines, mit dem man unbedingt jeden Zuschauer von den Fernsehsesseln fetzt. Es geht um – Trommelwirbel – Niedrigzinsen.

Viele werden auch vor Neugier eingeschaltet haben: Kann Susan Link Frank Plasberg? Immerhin: 2,98 Millionen Menschen sahen die Sendung, das entspricht einem Marktanteil von 10,4 Prozent – eine der besten Einschaltquoten der letzten Monate.

„Hart aber fair“: Susan Link fragt nicht nach

Die Kernfrage des Abends: „Wer jetzt noch spart, ist selber schuld: Muss uns die Politik vor den Minuszinsen retten?“ Seit Jahren bereiten Negativzinsen Sparwilligen Bauchschmerzen – und die dürften immer ärger werden.

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So zeigt ein Einspieler eine Rechnung vom Vergleichsportal Verivox: Demnach verhängen immer mehr Banken sogenannte Strafzinsen, sprich: Sparer verlieren de facto Geld, vor allem Neukunden sollen draufzahlen.

Das Portal zählt 61 Institute – darunter auch Sparkassen. Christian Achilles vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband ist zu Gast bei „Hart aber fair“. Er beteuert: Eigentlich will die Sparkasse (es steckt im Namen) das Sparen fördern, aber das gehe eben „nur unter Bedingungen, die der Markt erlaubt.“. Die Institute müssten sich vor „vagabundierenden Geldern“ schützen, im Sinne ihrer Altkunden. Wie genau er das meint und wie das das langfristig im Sinne der Kunden sein soll, erklärt er nicht – vielleicht hätte Plasberg da nochmal nachgefragt, Link macht es nicht.

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„Hart aber fair“ – Das sind die Gäste:

  • Sarah Wagenknecht (Die Linke)
  • Christian Achilles (Leiter Kommunikation und Medien beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband)
  • Dorothea Mohn (Verbrauchszentrale Bundesverband)
  • Anja Kohl (ARD-Börsenexpertin)
  • Markus Blume (CSU-Generalsekretär)

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Anja Kohl: „Zynisch und verantwortungslos“

Börsenexpertin Anja Kohl hat eine finstere Prognose für Sparer. Sie sagt: Zinsen, wie wir sei gewohnt waren, wird es nie wieder geben. Das sei auch gesellschaftliche von besonderer Tragweite: „Den Sparer verantwortlich für die Misere zu machen, die wir haben, ist zynisch und verantwortungslos“, meint sie.

Ex-Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht erklärt wenig überraschend: „Man nimmt es denjenigen, die sich am wenigsten wehren können.“ Der Chef einer Kreissparkasse verdiene eine Million im Jahr, so schlecht könne die Gewinnlage der Sparkassen ja nun nicht sein. Und: Die Gebühren der Banken seien zusätzliche, „versteckte Minuszinsen“ – dem müsse politisch ein Riegel vorgeschoben werden.

„Hart aber fair“-Geplänkel bleibt aus

Auch CSU-Generalsekretär Markus Blume hat eine Meinung. Sparen müsse sich wieder lohnen, befindet der Politiker sloganartig.

Es bleibt beim Vortragen verschiedener Ansichten, das typische „Hart aber fair“-Geplänkel, das die Sendung spannend macht, bleibt aus – das mag aber am Thema liegen, aber auch daran, dass Susan Link nur wenige Rückfragen stellt, den Gästen selten auf den Zahn fühlt.