In vielen Bereichen steigen die Kosten für die Deutschen deutlich. Besonders hart trifft das diejenigen, die sowieso schon sehr wenig zur Verfügung haben – so auch Hartz-4-Bezieher.
Dass es deswegen auch für Hartz-4-Empfänger noch enger als bisher werden könnte, hat nun offenbar auch die deutsche Politik wahrgenommen. Deswegen soll es noch in diesem Sommer einen Heizkostenzuschuss geben. Doch dieser ruft einige Kritik hervor.
Hartz 4: Geplanter Zuschuss stößt auf heftige Kritik
Aktuell steigen viele Preise immer weiter. Wer wenig Geld zur Verfügung hat, für den wird es immer schwieriger sich das Leben wie bisher leisten zu können. Bei Hartz 4 steht jeden Monat fest, wie viel die Bezieher bekommen. Die steigenden Kosten werden hierbei nicht immer berückichtigt.
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Das ist Hartz 4:
- Hartz 4 heißt eigentlich Arbeitslosengeld II (ALG II).
- Es existiert seit dem 1. Januar 2005.
- Es ist die Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch.
- Es soll Leistungsberechtigten ermöglichen, ein würdevolles Leben zu führen.
- Allerdings kann die Leistung durch Sanktionen gekürzt werden.
- Die Ampel-Koalition will Hartz 4 in ein neues Bürgergeld umwandeln.
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Besonders gestiegen sind in letzter Zeit die Heizkosten. Im Juni sollen Bezieher niedriger Einkommen, etwa Studenten oder Wohngeldempfänger deswegen einen einmaligen Heizkostenzuschuss bekommen. Für Alleinlebende sollen 135 Euro, für einen Zwei-Personen-Haushalt 175 Euro fließen. Im Juni soll das Geld dann bei den Berechtigten ankommen. Doch es hagelt Kritik.
Hartz 4: Einmaliger Heizkostenzuschuss soll im Juni ausgezahlt werden
Mietervereine und Sozialverbände kritisieren den Zuschuss als zu niedrig, auch deswegen, weil etwa die erheblichen Preissteigerungen im Januar schon nicht mehr berücksichtigt sind. Auch die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Verena Bentele, hat den geplanten Heizkostenzuschuss für Wohngeldbezieher als unzureichend kritisiert.
Es sei gut, dass die Bundesregierung wahrnehme, dass dringender Handlungsbedarf bestehe, so Bentele. „Aber meine große Kritik ist natürlich schon, dass es für viele Menschen […] nicht reicht […] und dass es viele Haushalte gibt, die eben kein Wohngeld beantragt haben, in den letzten Monaten – und die eben ganz knapp über der Grenze sind. Zum Beispiel Alleinerziehende, die einen Teilzeitjob haben, die vielleicht gerade keinen Anspruch auf Wohngeld haben, die aber natürlich auch mit ihren Kindern mehr Zeit in der Wohnung verbracht haben – und jetzt eben von diesem Zuschuss nichts haben.“
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Der geplante Beitrag sei einfach zu niedrig. Generell müssten finanzielle Hilfen die aktuellen Kosten berücksichtigen, so Bentele: „Es müssen eben die wirklichen Kosten gespiegelt und abgebildet werden – zum Beispiel im Wohngeld, in der Grundsicherung, jetzt auch wenn ein Kinderzuschlag ermittelt wird. Da muss man wirklich jetzt auch die realen Kosten nehmen und kann nicht die Kosten aus den letzten Jahren für Energie ansetzen. Das wird der Realität vieler Menschen nicht gerecht.“ Das der Zuschuss nochmal erhöht wird, ist aber eher unwahrscheinlich. (gb)