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Holocaust-Überlebende Margot Friedländer zeigt sich entsetzt – „Seid vernünftig“

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer zeigt sich in einem Interview mit der Vogue über die aktuelle politische Situation entsetzt.

Margot Friedmann
© IMAGO/Funke Foto Services

AfD auf TikTok: Warum ist die Partei erfolgreich bei jungen Menschen?

Bis vor ein paar Monaten war vor allem eine deutsche Partei auf TikTok aktiv: die AfD. Warum ist die in Teilen rechtsextreme Partei dort so erfolgreich und welchen Einfluss hat TikTok auf die Europawahlen im Juni? AFPTV hat einen Experten und einen Influencer befragt.

Sie hat eine liebevolle Ausstrahlung und wirkt beinahe allwissend. Was für schreckliche Dinge Margot Friedländer angetan wurden, ist auf den ersten Blick nicht zu erahnen. Die 102-Jährige ist eine Überlebende des Holocausts, ihre Familie wurde in Ausschwitz ermordet. Sie selbst wurde nach Theresienstadt deportiert, heiratete nach ihrer Befreiung ihre große Liebe.

Seither leistet Margot Friedländer Aufklärungsarbeit. Aktuell ziert die Aktivistin das Cover der Modezeitschrift „Vogue“ und findet deutlich Worte über die aktuellen politischen Herausforderungen.

Margot Friedländer hat nur ein Ziel

Trotz ihres stolzen Alters ist es Margot Friedländer wichtig, die jungen Menschen aufzuklären und dafür zu sorgen, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Die Cover-Story der Vogue ist ein Mittel dafür, um Aufmerksamkeit auf die aktuellen politischen Konflikte zu lenken.

Über das Aufsteigen der AfD, antisemitische Angriffe und Gewalttaten gegenüber Politkern sagt Friedländer im Interview mit der „Vogue“: „Ich bin entsetzt.“ Diese Zustände würden sie an ihr zwölftes Lebensjahr erinnern, da ist Hitler nämlich an die Macht gekommen.

Auf die Frage danach, auf welcher Seite des Israel- und Palästina-Konflikts Margot Friedländer steht, antwortet die Aktivistin, dass sie grundsätzlich Kategorisierungen ablehne. Die 102-Jährige führt aus: „Schaut nicht auf das, was euch trennt. Schaut auf das, was euch verbindet. Seid Menschen. Seid vernünftig.“ Friedländer besucht auch heute noch Schulen, um die Teenager vor einem erneuten Rechtsrutsch zu warnen.



Doch damit nicht genug, zuletzt gründete Margot Friedländer sogar eine Stiftung, um die Erinnerung am Leben zu halten und aufzuklären. Die Aktivistin appelliert: „Ihr jungen Menschen seid hier. Ihr habt eine Zukunft, die andere nicht hatten.“