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Krieg zwischen dem Iran und Israel: Darum greifen sich die Staaten an

Der Iran hat Israel mit knapp 180 Raketen angegriffen. Aber warum bekriegen sich die beiden Länder eigentlich? Hier erklären wir es dir.

Der Iran hat Israel mit knapp 180 Raketen angegriffen. Die Feindschaft reicht Jahrzehnte zurück.
© IMAGO/NurPhoto

Gallant: Israel könnte Libanon in "Steinzeit" versetzen

Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. Die Hisbollah wisse allerdings sehr gut, "dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland "in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht".

Am Montagabend (01. Oktober) griff der Iran Israel mit knapp 180 Raketen an. Als Vergeltung für die Ermordungen von Hamas-Führer Ismail Hanija und Hisbollah-Chef Nasrallah, heißt es. Ein Mensch kam bei dem Angriff ums Leben. Gleichzeitig gab es in Tel Aviv einen Terroranschlag mit mehreren Toten. Israel hat Vergeltung angekündigt. Doch warum bekriegen sich die beiden Staaten?

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Warum sind der Iran und Israel verfeindet?

Der Konflikt zwischen dem Iran und Israel reicht Jahrzehnte zurück. Nach der Errichtung des israelischen Staates 1948 erkannte der Iran das Land lange Zeit nicht an, bis in die 50er Jahre hinein. In diesem Zeitraum entwickelten sich die Regierungen zu strategischen Partnern: Vor allem in Hinblick auf den Ölpreis und arabische Embargos teilte man viele Interessen. Gemeinsame Entwicklungsprojekte wurden ins Leben gerufen, Israel soll den Iran sogar beim Aufbau des eigenen Geheimdienstes unterstützt haben.


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Zum Bruch kam es während der islamischen Revolution 1979. Nachdem der pro-westliche und von den USA unterstützte iranische Machthaber Mohammad Reza Schah Pahlvai gestürzt wurde, rief der aus dem französischen Exil zurückgekehrte Ajatollah Ruhollah Chomeini die Islamische Republik Iran ins Leben. Der Opposition war die Nähe zu Israel schon immer ein Dorn im Auge gewesen – innerhalb von Stunden wurde Israel zum Erzfeind. Gleiches gilt für die USA, den größten Unterstützer Israels. Die Befreiung Palästinas und die Zerstörung Israels sind ein weit verbreitetes Leitbild.

Erster direkter Angriff in 2024

Machthaber Chamenei gilt als Strippenzieher der Terroristen. Kontinuierlich stattet man Milizen wie die Hisbollah, die Hamas oder die Huthis mit Geld und modernsten Waffen aus. Schon wegen ihrer Angriffe auf Israel ist der Iran zur Konfliktpartei geworden. Im Anschluss an den 7. Oktober mischte man sich jedoch erstmals direkt ein. Der israelische Angriff auf das konsularische Gelände in Damaskus am 1. April, bei welchem sieben Offiziere der Revolutionsgarde getötet wurden, hätte „eine rote Linie überschritten“. Als „Antwort“ feuerte der Iran in der Nacht vom 13. auf den 14. April mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel ab.

Was ist eine Hyperschallrakete?

Für den jüngsten Großangriff soll der Iran sogenannte Hyperschallraketen verwendet haben. Dabei handelt es sich um extrem schnelle Flugkörper. Unmittelbar nach dem 7. Oktober brüstete sich Teheran damit, erstmals eine Rakete des Typs „Fatah“ („Eroberer“) eingesetzt zu haben. Dass der Iran über eine solche Hochtechnologie verfügt, ist der Öffentlichkeit erst seit dem vergangenem Jahr bekannt.

„Die präzisionsgelenkte ‚Fatah-‚Hyperschallrakete hat eine Reichweite von 1400 Kilometer und ist in der Lage, alle Verteidigungsschilde zu durchdringen“, wird Amirali Hajizadeh, Chef der Luft- und Raumfahrttruppe der Revolutionsgarden, zitiert. Die Rakete würde mindestens die 13-fache Schallgeschwindigkeit (ca. 16.000 Kilometer pro Stunde) erreichen, heißt es.