Die Kämpfe im Gaza sind an Brutalität nicht zu überbieten. Die Regierung Israels hält nach wie vor an ihren militärischen Spezialoperationen fest, trotz mehrfacher Kritik von den Vereinten Nationen. Jetzt hat das UN-Menschenrechtsbüro die Zustände von Gefangenen aus dem Gaza in Israel aufs Schärfste kritisiert.
+++ Das könnte dich auch interessieren: Israel gelingt entscheidender Schlag gegen Hamas – Führer Haniyeh getötet +++
Wie das Büro mitteilt, befinden sich mindestens 10.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen in der Gefangenschaft von Israel. Demnach würden sie „unter erbärmlichen Zuständen“ in israelischem Gewahrsam festgehalten. Es gebe Berichte über Misshandlungen. Teilweise seien Hunde auf die Gefangenen losgelassen worden, andere hätten Waterboarding erlebt. Mindestens 53 Menschen seien in der Gefangenschaft gestorben.
Gefangene in Israel: „Reihe von Gräueltaten“
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, ist entsetzt. „Die Zeugenaussagen, die mein Büro und andere Stellen bekommen haben, deuten auf eine Reihe von Gräueltaten hin“, so Türk. Sämtliche Methoden seien eklatante Verstöße gegen das Menschenrecht und gegen das humanitäre Völkerrecht.
Mehr Themen für dich:
Die Gefangenen würden meist gefesselt und mit verbundenen Augen nach Israel gebracht werden. Neben Männern und Teenagern würden auch Frauen gefangen genommen und misshandelt werden.
Einige Berichte würden zudem belegen, dass Menschen in eine Art Käfig gesperrt werden würden. Sie müssten Windeln tragen und bekämen kaum Wasser und Nahrung. Auch Elektroschocks, Verbrennungen durch Zigaretten und sexuelle Gewalt werden genannt.
Israel hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Nach einer mutmaßlichen Misshandlung in einem israelischen Gefangenenlager hat die israelische Armee jetzt mehrere Soldaten festgenommen. „Nach dem Verdacht auf erhebliche Misshandlung eines Häftlings in der Haftanstalt Sde Teiman wurde eine Untersuchung eingeleitet“, teilte die israelische Armee am Montag (29. Juli) der Nachrichtenagentur AFP mit. (mit dpa)