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Israel: 24 Geiseln aus den Fängen der Hamas entlassen – darunter deutsche Mutter mit zwei Kindern

Lange haben Angehörige darauf gewartet, jetzt scheint ein Anfang gemacht: Aktuell lässt Hamas Geiseln in die Freiheit.

Israel: Erste Geiseln werden freigelassen
© IMAGO / ABACAPRESS

Hamas-Geiseln: "Sehr nah" an Einigung

In den Verhandlungen um die von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppten Geiseln steht nach Angaben von US-Präsident Joe Biden eine Einigung bevor. "Wir sind jetzt sehr, sehr nahe", sagte Biden im Weißen Haus. Auch aus Katar und Israel kommen positive Signale.

Nach Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg ist nach Medienberichten eine erste Gruppe israelischer Geiseln von der islamistischen Hamas im Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben worden. 13 Frauen und Kinder seien der Hilfsorganisation übermittelt worden, berichteten israelische Medien am Freitag (24. November) übereinstimmend. Die Übergabe sei in einem Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens erfolgt. Die Geiseln seien nun unterwegs zum Rafah-Grenzübergang nach Ägypten. Danach sollten sie der israelischen Armee übergeben werden. Unter den Geiseln sind nach Informationen des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ auch mehrere deutsche Staatsbürger. Unter anderem eine Mutter mit zwei kleinen Kindern.

Eine Gruppe von 24 aus Israel verschleppten Menschen konnte den Gazastreifen verlassen, wie ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf mitteilte. Israel bestätigte später die Ankunft der Geiseln auf seinem Staatsgebiet. Nach Angaben des Vermittlers Katar waren unter den Freigelassenen 13 Israelis, zehn Thailänder und ein philippinischer Staatsbürger. Im Gegenzug sollte Israel noch am Abend 39 palästinensische Häftlinge freilassen, die Haftstrafen verbüßten. Nur Stunden zuvor war eine Feuerpause in Kraft getreten, mit deren Beginn auch die Ausweitung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen anlief.

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Credit: Instagram/Reuters

Israel: Erstmals schweigen die Waffen

Erstmals seit sieben Wochen schweigen die Waffen. Mit der von Katar vermittelten Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist der Gaza-Krieg am Freitag (24. November) in eine neue Phase eingetreten. Die Feuerpause soll den Weg bereiten für die schrittweise Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas und von palästinensischen Häftlingen in Israel sowie für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen (wir berichteten).

In der zunächst für vier Tage vereinbarten Feuerpause sollen insgesamt 50 Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas freikommen. Zunächst sollten Mütter, Kinder und Jugendliche sowie ältere Frauen freigelassen werden, hieß es. Sollte die Feuerpause verlängert werden – auf maximal zehn Tage – müsste die Hamas täglich weitere zehn Geiseln freilassen. Die Geiseln sind entweder Israelis oder Bewohner Israels – dem Vernehmen nach könnten aber auch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft darunter sein. Am Freitag sind zunächst 13 Frauen und Kinder freigelassen worden, wie israelische Medien berichteten.

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Unter ihnen befinden sich wohl auch deutsche Staatsbürger, heißt es beim „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: Die deutsch-israelische Staatsbürgerin Doron Ascher Katz sowie ihre zwei und vier Jahre alten Töchter Awiw und Ras gehören wohl zu den Freigelassenen. Außerdem heißt es in übereinstimmenden Medienberichten, dass sich auch Margalit Berta Moses (77) unter den freigelassenen Geiseln befindet. Sie soll ebenfalls einen deutschen Pass haben.

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Credit: Instagram/standwithus

Feuerpause verspricht mehr humanitäre Hilfe

Die notleidenden Menschen in Gaza sind nach rund sieben Wochen Krieg völlig zermürbt, Helfer sprechen von einer dramatischen humanitären Krise. Inzwischen sind dort UN-Angaben zufolge mehr als 1,7 Millionen Menschen, also rund drei Viertel der Bevölkerung, Binnenflüchtlinge. Es fehlt an so ziemlich allem: Essen, Wasser und Arzneimittel sind sehr knapp, und auch die Chancen auf ärztliche Behandlung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben 22 der insgesamt 36 Krankenhäuser im Gazastreifen ihren Betrieb inzwischen eingestellt. Von zuvor 3.500 Betten in Kliniken gibt es laut UN jetzt nur noch rund 1.400 – obwohl es immer mehr Verletzte gibt.


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Als Teil des Abkommens zur Feuerpause wurde auch eine deutliche Ausweitung der humanitären Hilfe vereinbart. Am Freitag etwa sollten rund 200 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen, darunter auch Tanklaster mit Treibstoff und Gas. Treibstoff ist besonders wichtig, zum Beispiel um Generatoren für Krankenhäuser und die Trinkwasserversorgung zu betreiben. Israel kontrolliert die Hilfslieferungen sehr genau – aus Angst, Lieferungen könnten auch der islamistischen Hamas zugutekommen. (mit dpa)