Die Kämpfe der israelischen Armee drohen eine neue Eskalationsstufe zu erreichen. Grund ist der Raketenanschlag auf Golan am 27. Juli, bei dem mindestens zwölf Menschen ums Leben kamen. Das israelische Militär spricht von der „tödlichste[n] Attacke auf israelische Zivilisten seit dem 7. Oktober.“ Aufgrund der Ereignisse brach Israels Ministerpräsident Netanjahu seine USA-Reise ab.
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Der Angriff auf die von Israel besetzten Golanhöhen ereignete sich gegen 21 Uhr. Bei den Opfern handelt es sich nach Medienangaben um Kinder und Jugendliche, sie seien zwischen zehn und 20 Jahre alt. Die Rakete schlug auf einem Fußballfeld ein. Noch am Samstag machte Israel die Schiitenmiliz Hisbollah für den Angriff verantwortlich. Das Geschoss wurde aus dem Libanon abgefeuert, von wo aus die Hisbollah agiert. „Hisbollah-Terroristen haben heute Kinder brutal angegriffen und ermordet, deren einziges Verbrechen es war, zum Fußballspielen rauszugehen. Sie sind nicht zurückgekehrt“, sagte der israelische Präsident Isaac Herzog. Das ergaben erste Lageeinschätzungen und Geheimdienstinformationen.
Nach Angriff auf Israel: „Wir werden Handeln“
Auch die USA macht die Hisbollah verantwortlich. „Es war eine Rakete der Hisbollah, die aus einem von ihr kontrollierten Gebiet abgefeuert wurde“, teilte Adrienne Watson, die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, mit. Sie betonte, dass die Unterstützung der USA für Israel ungebrochen sei. Man werden die Sicherheit Israels gegen alle vom Iran ausgehenden Bedrohungen verteidigen. Dies gelte auch für vom Iran unterstützte Organisationen wie die Hisbollah.
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„Wir werden uns auf eine Reaktion gegen die Hisbollah vorbereiten, wir werden unsere Auswertungen abschließen und wir werden handeln“, so Israels Militärsprecher Hagari. Nach einer Krisensitzung des Sicherheitsrats steht jetzt fest, dass Netanjahu das Heft des Handelns in der Hand hat. Gemeinsam mit Verteidigungsminister Joav Galant sei er ermächtigt worden, „über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden“, teilte Netanjahus Büro mit.
Iran finanziert Hisbollah
Die Hisbollah weist derweil alle Schuld von sich. In einer Mitteilung heißt es, dass man mit dem Vorfall nichts zu tun habe. Die Kämpfer der Miliz werden durch den Iran ausgebildet, finanziert und mit Waffen ausgestattet. Die libanesische Regierung rief zu einem „umgehenden Ende der Kampfhandlungen an allen Fronten“ auf. Das berichtet die Staatsagentur NNA. Man verurteile „alle Akte der Gewalt und Aggression gegen Zivilisten“.
Auch die UNO-Beobachtermission Unifil, die das attackierte Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon seit 1978 beobachtet, äußerte sich. Man sei „in Kontakt mit den Parteien, um Spannungen zu verringern“, sagte Sprecher Andrea Tenenti der dpa.