Es sind voraussichtlich seine letzten Tage als Bundesgesundheitsminister – und Jens Spahn macht erneut keine souveräne Figur in der Corona-Krise.
Nun handelte er sich wegen der Begrenzung der Biontech-Liefermengen Ärger mit der Ärzteschaft und den Gesundheitsministern der Ländern ein. Zudem sorgt ein Zitat für Aufsehen, das Jens Spahn (CDU) auf der Pressekonferenz am Montag fallen ließ.
Jens Spahn erfindet 3G neu – heftiges Corona-Zitat für Millionen Kinder und Eltern
Jens Spahn prophezeite auf der PK einen heftigen Corona-Winter und wagte eine Prognose: „Ziemlich jeder wird in diesem Winter geimpft, genesen oder gestorben sein.“
Heftiger Tobak diese neue Version von 3G. Statt geimpft, genesen, getestet, nun also gestorben. Ein Schocker!
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Spahn versuchte auf der Pressekonferenz die Impfunwilligen erneut wachzurütteln und auch für Booster-Impfungen zu motivieren. Vielleicht wollte er mit dem Albtraum-Szenario auch ablenken vom neuen Impfstoff-Ärger. Doch was ist mit denen, die sich aufgrund von Vorerkrankungen oder des Alters bislang gar nicht impfen lassen konnten?
Das gilt beispielsweise für unter Zwölfjährige, denn noch ist kein Impfstoff für diese Kinder zugelassen. 10,7 Millionen Menschen in Deutschland sind unter 14 (Stand 2020), es sind also Millionen, denen der Gesundheitsminister eine praktisch unausweichliche Infektion in diesem Winter in Aussicht stellt.
Zwar sind schwere Corona-Verläufe bei Kindern ohne Vorerkrankungen höchst selten, jedoch hätte eine Durchseuchung dieser Altersgruppe durchaus auch Risiken, wie das Long-Covid-Syndrom.
+++ Corona-Newsblog: Corona: DAMIT im Sommer geimpft wurde, ist im Winter praktisch komplett schutzlos +++
Selbst CDU-Mann geht auf Distanz zu Jens Spahn
Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz empfindet daher die Aussage Spahns als recht unempathisch: „Kann man von einem Gesundheitsminister erwarten, dass er auch an diejenigen denkt, die wegen Vorerkrankungen nicht geimpft werden können? Oder an die Kinder, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt und deren Eltern sich große Sorgen machen?“
Kritik an Spahn-Zitat: „An Zynismus kaum zu überbieten“
SPD-Mann spricht, davon, dass dieses Zitat „an Zynismus kaum zu überbieten“ sei. Es könne Spahns „politisches Versagen auf ganzer Linie nicht überdecken“.
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Niema Movassat (Die Linke) spricht gar von einem „Schlag ins Gesicht“ für alle Eltern mit Kindern unter 12.
Andere Kommentatoren empören sich, dass Jens Spahn mittlerweile untragbar sei.
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