Sie sind eng befreundet, doch nun machte Journalist Günter Wallraff Gesundheitsminister Karl Lauterbach Feuer unterm Hintern. Es geht um skandalöse Zustände, die Wallraff und sein Team für RTL enthüllen konnten.
Es handelt sich um üble Missstände in privat betriebenen Pflegeheimen. In der RTL-Sendung „Team Wallraff – Jetzt erst recht!“ konfrontierte Wallraff seinen Kumpel Karl Lauterbach mit dem Skandal in dessen Bereich, der Gesundheitspolitik.
Karl Lauterbach: Sein Kumpel Günther Wallraff macht ihm bei RTL Feuer unterm Hintern
Investigativ-Journalist Wallraff spricht in Einzelfällen sogar von „Menschenrechtsverletzungen“, die sein Team in manchen privaten Pflegeheimen dokumentieren konnte. Zudem gebe es Hygienemängel und fehlendes Personal. Dann fragt er Karl Lauterbach: „Würdest du in so einem Heim deinen Lebensabend verbringen wollen?“
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Mehr über Karl Lauterbach:
- Der 59-Jährige ist seit Dezember 2021 Bundesgesundheitsminister.
- Der Mediziner ist Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität zu Köln.
- Seit 2005 sitzt der SPD-Politiker im Bundestag.
- Lauterbach war zuerst CDU-Mitglied.
- Früher war eine Fliege sein modisches Markenzeichen.
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Natürlich verneint das Lauterbach. „Ich will nicht, dass es solche Einrichtungen gibt“, so der Gesundheitsminister. Zugleich aber nahm der SPD-Politiker die Mehrheit der Pflegekräfte in Schutz, die viel Engagement zeigen würden.
Karl Lauterbach räumt bei RTL Pflege-Probleme ein
Jedoch räumte der Ampel-Minister ein, dass die Pflege unterfinanziert sei und die Politik Schwierigkeiten mit jenen Pflegeheimen habe, die von Kapitalgesellschaften aus dem Ausland betrieben werden. „Da verlieren wir tatsächlich ein bisschen die Kontrolle. Auch über die Besitzverhältnisse. Da wissen wir gar nicht genau, wem gehören diese Einrichtungen überhaupt? Wer macht mit diesen Pflegeeinrichtungen überhaupt im Moment Gewinn? Dass das falsch ist, das ist ganz offenkundig“, so Lauterbach.
Enteignen könne er diese privaten Pflegeheime aber aus rechtlichen Gründen nicht, erklärt Lauterbach im TV. Der Politiker nimmt dafür Kommunen und Bundesländer in die Pflicht, denn die sind für die Heimaufsichtsbehörden zuständig.
„Ich will einfach nicht, dass es Heime gibt, die so funktionieren – das will niemand. Aber wo ist denn hier der Fehler? Der Fehler ist doch da, dass die Heimaufsicht offenbar trotz der Kontrollen, die ja gesetzlich vorgegeben sind, ein solches Heim nicht schließt, dass man das offenbar durchlaufen lässt. Von daher müssen wir noch mal an die Mechanik der Heimaufsicht heran“, sucht Lauterbach in der RTL-Sendung einen Lösungsansatz.
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Wallraff wird Lauterbach nun die Ergebnisse der Recherchen seines Teams vorlegen, damit die Politik eingreifen und zumindest die nun enthüllten Missstände beseitigen kann.