Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat in den ersten offiziellen Monaten seiner Amtszeit bereits viel Kritik einstecken müssen.
Besonders das Vorgehen in der Corona-Politik machte Karl Lauterbach zur Zielscheibe – nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch unter Politiker-Kollegen. In der Talkshow von Maybrit Illner verteidigt sich der SPD-Politiker.
Karl Lauterbach wehrt sich gegen DIESE Vorwürfe – „Habe ich ehrlich gesagt nicht nötig“
Bei Maybrit Illner steht Karl Lauterbach am Donnerstagabend im ZDF Rede und Antwort zur Impfpolitik der Bundesregierung und damit verbundenen Maßnahmen wie Verkürzung des Genesenen-Status und Test-Strategien.
Gleich zu Anfang konfrontiert die Moderatorin den Gesundheitsexperten mit einer dringlichen Frage: „Eine große Aufregung gab es auch um die Genesen und Johnson-Geimpfte, die müssen jetzt auch viel testen, denn die sind plötzlich aus ihrem Status raus. Hat sie das RKI da überrascht oder wollten sie die Ministerpräsidenten da auch ein bisschen überrumpeln?“
Lauterbach wehrt sich: „Ich überrumpele niemanden, das habe ich, ehrlich gesagt, nicht nötig, das ist auch nicht meine Art.“ Man habe zu dem Zeitpunkt sehr intensiv daran gearbeitet, welche Regeln zu Quarantäne und Isolation unter Omikron gelten sollen – der SPDler ging davon aus, über den Genesenen-Status werde noch einmal gesondert beraten. Das war aber nicht der Fall und so kam es mit der Ansprache des RKI zu einer „Kommunikationsfehlleistung“. Da Lauterbach aber hinter dem Entschluss, den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate zu verkürzen, stehe, wäre die Entscheidung so oder so gefallen – nur eben ein paar Tage später offiziell verkündet worden.
Karl Lauterbach räumt mit Gerücht auf – „Das stimmt einfach nicht“
Für Verwunderung sorgte auch die Tatsache, dass der 58-Jährige als Gesundheitsminister keinen eigenen Entwurf zu einer Impfpflicht eingebracht hat.
„Da gibt es die schöne These, dass Olaf Scholz sie zurückgepfiffen hat“, erklärt Talkmasterin Illner. Das habe er auch schon gehört, entgegnet der SPD-Politiker. „Das stimmt einfach nicht. Ich habe erwogen, einen Vorschlag zur Impflpflicht zu machen, habe mich aber dagegen entschieden. Aus Glaubwürdigkeitsgründen.“ So würde bei einem Gruppenantrag, der von ihm komme, kaum jemand glauben, dass er als einfacher Abgeordneter denn als Gesundheitsminister handele. „Das wäre doch eine Farce gewesen! Olaf Scholz hat mich nicht zurück gepfiffen, er hat mich bisher nirgendwo zurück gepfiffen.“
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Doch auch diese Zurückhaltung sorgt für Kritik, so mahnt Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion: „Das entbindet Sie als Regierung nicht, einen Vorschlag zu machen. Denn dafür sind Sie ja gewählt worden.“ Wozu brauche es also eine Regierung, wenn die Abgeordneten entscheiden sollen? „Für alles andere“, antwortet Karl Lauterbach trotzig. (kv)