Zwei Autos, elf Kinder und ein ehemaliger Kindergarten als Wohnhaus – bei Familie Lauterbach aus der Nähe von Stralsund ist so einiges Los. Die Kinderplanung sei nun aber abgeschlossen.
Vor allem der jüngste Sohn der Familie sorgt nun für Aufsehen – beziehungsweise dessen Namen. Denn die Eltern gaben ihm den Namen Karl Lauterbach. Warum der jüngste Spross so heißt wie der Bundesgesundheitsminister ,hat einen bestimmten Grund.
Kindergeld: Eltern nennen ihr Kind Karl Lauterbach
Am 10. März 2023 kam das elfte Kind der Großfamilie aus Wendisch Baggendorf zwischen Grimmen und Stralsund auf die Welt. Baby Karl wurde jedoch nur mit 2810 Gramm und einer Größe von 48 Zentimetern geboren, auch hatte er mit Lungen-Problemen zu kämpfen. „Jetzt ist alles in Ordnung, es geht ihm gut, er ist so ein Lieber“, erzählte Mutter Elisa Lauterbach im Interview mit der „Ostsee-Zeitung“.
Doch wie kamen die Eltern auf die Idee, ihr elftes Kind nach dem SPD-Politiker Karl Lauterbach zu benennen? „Ja, das fragen uns viele und amüsieren sich. Mein Mann wollte unbedingt einen deutschen Namen, und ich dachte mir, Karl klingt doch gut“, berichtete die 34-jährige. Und: Es sei auch eine Art der Provokation. „Der Minister in Berlin kann ruhig auf uns aufmerksam werden.“ Dass ihr Kind mit dem Minister-Namen später aufgezogen werden könnte, befürchten die Eltern jedoch nicht: „Wenn der groß ist, gibt es doch längst andere Politiker.“
Kindergeld: „Vielleicht kommt er vorbei“
Doch warum muss der Gesundheitsminister auf die Lauterbachs aufmerksam werden? Die Familie aus Mecklenburg-Vorpommern wartet seit der Geburt, seit zwei Monaten, auf das Kinder- und Elterngeld. Zudem fehle der Kinderzuschlag. Die elffache Mutter würde das dem 60-jährigen Namensvetter gerne persönlich sagen. „Vielleicht liest er das ja und kommt vorbei“, betont die 34-jährige. Eine Patenschaft durch Karl Lauterbach schließt sie allerdings aus. „Na, wissen Sie, da warten wir noch auf die letzten Paten. Denn beim 7. Kind soll sich ja eigentlich der Bundespräsident melden. Ich hab das alles beantragt – aber nie wieder was gehört.“
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Familie Lauterbach hatte bereits mit der ein oder anderen finanziellen Hürde zu kämpfen. Vater Ronny Lauterbach hat seine frühere Arbeit als Baugeräteführer aufgegeben, um seine Frau in ihrem Nebengewerbe mit Hof, zwei Ferienwohnungen und einigen Tieren zu unterstützen. Elisa Lauterbach sollte rückwirkend für zwei Jahre ihre Krankenversicherung nachzahlen. „Ganz ehrlich, ich finde es total ungerecht, dass ich mich mit elf Kindern und einem Nebengewerbe selbst versichern muss“, mahnt die Mutter. Und: „Wir bekommen kein Hartz IV und wollen dem Staat auch gar nicht auf der Tasche liegen. Wir sind dabei, uns hier was aufzubauen.“