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Kindergeld: Plötzlich beantragen immer mehr Familien DIESE Zusatzleistung – und bekommen dadurch mehr Geld

Viele Eltern lassen sich diese Zusatzleistung durch die Lappen gehen. Dabei gibt es 250 Euro zusätzlich zum Kindergeld.

Viele Eltern lassen sich diese Zusatzleistung durch die Lappen gehen - weil sie davon nichts wissen.
u00a9 Westend61 / Zoonar

Kindergeld beantragen: So einfach geht’s

Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Über die Kindergrundsicherung und deren Finanzierung wird im Moment viel gestritten. Gleichzeitig gibt es bereits eine Zusatzleistung zum Kindergeld, von der viele Eltern keine Ahnung haben.

Nur 35 Prozent der Anspruchsberechtigten erhalten den Zuschlag zum Kindergeld – weil sie nichts davon wissen. So gehen ihnen bis zu 250 Euro im Monat durch die Lappen.

Kindergeld: Immer mehr Familien erfahren von dieser Zusatzleistung

In den letzten Jahren war sie kaum bekannt: Die Hilfe, die den Kindern zur Verfügung gestellt wird, die aufgrund eines schwachen Einkommens der Familie wenig Geld zur Verfügung haben.

Ausgezahlt wird der Zuschlag von der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit. Dort können Eltern die Leistung beantragen, deren Einkommen nicht für die ganze Familie reicht und die deswegen ansonsten in die Grundsicherung fallen würden. Die Zusatzleistung zum Kindergeld wird dann erstmal für ein halbes Jahr gewährt und bedeutet monatlich bis zu 250 Euro mehr pro Kind.

Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken, ist die Zahl der Kinder, die den staatlichen Kinderzuschlag erhalten, deutlich gestiegen. 965.000 Kinder erhielten im Juli diesen Jahres die Zusatzleistung. Das sind rund 200.000 Kinder mehr als zum Jahresbeginn.

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Der Grund für den Anstieg der Anträge auf die Zusatzleistung ist unter anderem, dass immer mehr Familien überhaupt davon erfahren. Durch die Debatten in der Ampel-Koalition um Kindergrundsicherung und Kindergeld, ist das Thema der hohen Kinderarmut in Deutschland in den Fokus der Öffentlichkeit gerutscht. Oftmals wissen Berechtigte gar nicht, dass sie einen Anspruch darauf haben. Die Bundesregierung schätzt, dass bislang nur 35 Prozent derjenigen, die Anspruch auf die Zusatzleistung haben, diese auch wirklich beziehen.

Immer mehr Kinder sind von Armut betroffen

Mehr als ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen, die dieses Geld erhalten, kommen aus Familien mit alleinerziehenden Elternteilen. Aber auch immer mehr andere Kinder gelten als armutsgefährdet. Da reicht auch oft das Kindergeld nicht aus. Laut dem Statistischem Bundesamt kamen im letzten Jahr 2,2 Millionen Minderjährige aus Familien, die weniger als 60 Prozent des monatlichen mittleren Einkommens zur Verfügung hatten. Das sind oftmals Menschen, die Bürgergeld empfangen oder in schlecht bezahlten Jobs arbeiten.


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Das Statistische Bundesamt ermittelte auf dieser Grundlage, dass 2022 etwa 14,8 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen armutsgefährdet waren. Um dagegen anzugehen, soll sich die Ampelregierung in der kommenden Woche endlich auf die Pläne zur Grundsicherung von Kindern einigen.