„Darf man noch nach Kreta, Greta“, fragte die AfD 2021 auf Wahlplakaten hönisch. Und darunter: „Klima-Panik stoppen.“ Nun wird die Partei von der Klimawandel-Realität eingeholt. Und nicht nur sie: Auch viele deutsche Urlauber!
Die Realität in Griechenland ist aktuell ähnlich wie in Klimawandel-Horrorprognosen der „Fridays for Future“-Bewegung. Unerträgliche Hitze weit über 40 Grad und verheerende Waldbrände legen das Land lahm.
Klimawandel wird spürbar: Hitzewelle und Waldbrände in Griechenland
Temperaturen von bis zu 46,4 Grad am Wochenende in Griechenland machen den Urlaub für Touristen aus Deutschland unerträglich. Auch die Einheimischen leiden unter der andauernden Hitzewelle. Am Montag wird es zwar etwas kühler, dafür sollen es am Dienstag erneut bis zu 44 Grad werden.
Doch die Lage wird aktuell immer schlimmer. Auf Rhodos wurde die größte Evakuierungsaktion der Geschichte Griechenlands ausgeführt. Fast 20.000 Menschen wurden mit Bussen und Schiffen in Sicherheit gebracht – darunter Tausende Touristen. Auch hier sind Waldbrände außer Kontrolle geraten. Ein großer Teil der Mittelmeerinsel war zudem ohne Strom, da der öffentliche Energieversorger PPC aus Sicherheitsgründen das örtliche Kraftwerk abschaltete.
Auch auf der Ferieninsel Korfu sind in der Nacht auf auf Montag mehr als 2.400 Menschen wegen Waldbränden evakuiert worden.
Touristen in Gefahr: Tui zieht Konsequenzen
Tui zieht Konsequenzen: Der deutsche Reisekonzern will bis Dienstag keine Urlauber mehr auf die Insel bringen. Es soll nur noch Rückfluge nach Deutschland geben, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Der Tui-Konzern habe derzeit rund 40.000 Gäste auf Rhodos. „Darunter sind 7800, die vom Feuer betroffen wurden und in Unterkünfte beziehungsweise Hotels evakuiert wurden“, so die Tui-Sprecherin.
AfD-Spott über Greta Thunberg: Noch immer lustig?
Auch wenn nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, dass die jetzigen Waldbrände ursächlich mit dem Klimawandel zusammenhängen, ist der Trend laut Wissenschaftlern eindeutig. Das Waldbrandrisiko steigt durch längere Dürreperioden im Sommer – und der Klimawandel verändert die Verteilung von Niederschlägen. Der Chef der Weltorganisation für Meteorologie, Petteri Taalas, warnte bereits 2022: „Mit der globalen Erwärmung werden Waldbrände und die damit verbundene Luftverschmutzung voraussichtlich zunehmen, selbst bei einem Szenario mit geringen Emissionen.“
Die Klimakrise wird in diesem Sommer in Südeuropa, und speziell in Griechenland, auch für die Touristen bedrohlich spürbar. Ob die AfD noch immer über ihr Greta-Thunberg-Plakat lachen kann?
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Die Frage ist jedenfalls derzeit weniger, ob den Deutschen aufgrund des Klimaschutzes etwas verboten wird. Sondern vielmehr, wer momentan im Hochsommer überhaupt noch nach Griechenland fliegen mag.