Andreas Storm ist Vorstandschef der Deutschen Angestellten-Krankenkasse, kurz DAK Gesundheit. Nun warnt Storm vor Löchern in Milliardenhöhe, die sich in der Kranken- und der Pflegeversicherung auftun.
Um diese Löcher zu stopfen, so denkt er, werden deutliche Erhöhungen der Versicherungsbeiträge zu erwarten sein – und das schon im Wahljahr 2025.
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Krankenkasse: So hoch könnten die Beiträge steigen
„Wir müssen bei der Krankenversicherung zum Jahresanfang 2025 mit einem Beitragsanstieg von 0,5 Prozentpunkten rechnen und bei der Pflegeversicherung von 0,2 Punkten.“ Das sagte der Chef der drittgrößten deutschen gesetzlichen Krankenkasse, Andreas Storm, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Freitag (29. März).
Vorsichtigen Schätzungen zufolge, sind in den Krankenkassen 2,5 Milliarden Euro zu wenig vorhanden, teilte Strom mit. Das liegt laut Storm daran, dass im Moment mehr ausgegeben wird, als bisher angenommen. Auch die Pflegeversicherung kommt, so Strom, nicht mit den bisherigen Beiträgen aus. Anders als Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zuvor versichert hatte, würde die Pflegeversicherung sogar im Minus landen, befürchtet der Krankenkassen-Chef.
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Zuvor hatten die gesetzlichen Krankenkassen Alarm geschlagen und eine grundlegende Veränderung in der Pflegeversicherung gefordert. Storm sagte dazu: „Eigentlich versuchen Regierungen immer, die Beiträge in einem Wahljahr stabil zu halten. Aber diesmal läuft es auf saftige Erhöhungen der Sozialabgaben hinaus.“ Er riet dem Gesundheitsminister davon ab, die Krankenkassen-Mehrausgaben weiter zu belasten.
Weniger Geld für mehr Bedürftige
Um in Zukunft mehr Ärzte im Land zu haben, will Lauterbach zusätzliche Medizinstudienplätze schaffen. Dass er das aus den Mitteln der Krankenversicherungen in Höhe von bis zu 660 Millionen Euro im Jahr fördern will, kritisiert Storm entschieden. Er fordert, dass diese Investition aus Steuermitteln bezahlt werden solle, da es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt.
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Ein weiteres Problem, insbesondere für die Pflegeversicherung, dürfte der demografische Wandel sein. Das Phänomen, dass immer mehr alte Menschen in Deutschland leben, ohne, dass genug junge Menschen, die sie finanzieren könnten, nachkommen, ist bereits ein bekanntes Thema für die Rentenversicherung. Doch auch für die Pflegeversicherung könnte es relevant sein, da viele Menschen aufgrund ihres Alters pflegebedürftig werden.