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Krankenkasse: Politiker jammert über seine Beiträge – „Wäre dir Krebs lieber?“

Ausgerechnet ein FDP-Abgeordneter jammert über seine hohen Beiträge zur Krankenkasse. Dabei hat er es nicht zu Ende gedacht.

FDP-Politiker jammert über seine Krankenkassenbeiträge.
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

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Wenn ein Gesunder über sein Leid klagt: Der FDP-Abgeordnete Maximilian Mordhorst hat offenbar noch nicht verstanden, wie das mit dem Solidarsystem bei der Krankenkasse funktioniert. Mit seiner Jammerei stößt er im Netz auch einer Frau vor den Kopf, die dringend darauf angewiesen ist, dass genug andere Menschen Beiträge zahlen, um ihre medizinische Versorgung zu sichern.

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Der liberale Politiker postet auf X seine persönliche Kostenabrechnung. So etwas bietet zum Beispiel die Techniker Krankenkasse an. Es ist sozusagen eine Patientenquittung.

FDP-Mann macht Kosten-Nutzen-Rechnung mit seiner Krankenkasse

Demnach kam Mordhorst im Jahr 2024 auf einen Betrag von gerade einmal 23,12 Euro, den seine Krankenkasse für ihn zahlen musste. Er musste nicht ins Krankenhaus, es wurden ihm keine Medikamente verschrieben und auch sonst brauchte er keine Leistungen.

Anstatt sich darüber zu freuen, dass er als 28-Jähriger anscheinend recht fit ist, meckert er: „Da haben sich die 1k im Monat als freiwillig gesetzlich Versicherter doch ausgezahlt.“ Der Liberale macht also eine Rechnung auf, wie viel er eingezahlt hat und wie wenig er die Krankenkasse gekostet hat. Nur dass es hier darum geht, dass er gesund ist, was das wichtigste Gut im Leben sein sollte.

„Danke, dass ich nicht sterbe“

Darauf macht ihn dann auch eine Frau aufmerksam, die den Beitrag teilt und sarkastisch schreibt: „Ich hab leider nicht so furchtbare Probleme wie Max, nämlich dass er völlig gesund zu sein scheint. Aber ich dachte, ich nutze mal die Gelegenheit und sage danke an alle, die als Solidargemeinschaft ermöglichen, dass ich nicht sterbe.“


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Dazu postet sie ihre eigene Patientenquittung, die deutlich anders aussieht! Sie kommt in einem Jahr auf Gesamtkosten von 251.848 Euro. Im weiteren Verlauf erklärt die Patientin, dass sie einen Gendefekt hat, weshalb sie ein besonderes Medikament benötigt. „Und genau das kann jedem passieren! Ich bin mit meinem kostenintensiven Problem leider schon geboren worden, aber potenziell kann jeder zu jederzeit sehr teuer krank oder verletzt werden“, so die X-Nutzerin weiter. Eine Einsicht, die man auch einem FDP-Bundestagsabgeordneten zutrauen sollte.

Ein anderer Kommentator in dem sozialen Netzwerk schreibt dem FDP-Mann ebenfalls einen Denkzettel: „Abgesehen davon dass ich und Millionen anderer deinen Krankenkassen-Beitrag mit ihren Steuermitteln finanzieren. Wäre es dir lieber, als Krebspatient zig Arzttermine, Krankenhausaufenthalte und Medikamente zu bekommen? Geht die Mitnehm-Mentalität Liberaler schon so weit?“