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Krankenkasse: Nach Heinz Hönig – Schauspieler muss OP-Spenden sammeln

Heinz Hönig machte deutlich, dass Künstler durch die Krankenkasse nicht abgesichert sind. Auch ein weiterer Kollege benötigt nun OP-Spenden

Neben Heinz Hönig benötigt ein weiterer Schauspieler finanzielle Hilfe, da die Krankenkasse nicht übernimmt.
© IMAGO / Gartner

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Der Fall Heinz Hoenig machte deutlich, dass Künstler durch die Krankenkasse oftmals schlecht abgesichert sind. Viele zeigten sich bewegt davon und spendeten für den Schauspieler und Dschungelcamp-Star. Nun sorgt ein ähnlicher Fall zwar für Aufsehen – aber nicht unbedingt für Zuspruch. So sammelt der Schauspieler Markus Majowski Spenden für seine Knie-OP. Knapp 23.000 Euro benötigt er.

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Krankenkasse: Schauspieler braucht Spenden für OP

Der Schauspieler Markus Majowski, bekannt aus der 2000er Comedy-WG „Die dreisten Drei“ (Sat 1), muss Spenden für eine Knie-OP sammeln. Auf der Spendenseite begründet er seinen Aufruf: „Ich hatte zwei ziemlich gruselige Bühnen-Unfälle. Erst hab ich die Schäden am Knie nicht so richtig ernst nehmen können. Die Arbeit musste weitergehen. Und dann bin ich jetzt im Frühjahr noch mal auf der Bühne gestürzt.“

Der Aufruf erinnert an die Situation von Heinz Hoenig. Der Schauspieler musste an der Speiseröhre operiert werden. Weil dieser nicht bei einer Krankenkasse gemeldet ist, wurde für ihn bisher über 173.000 Euro zusammengekommen. Das Gesamtziel beträgt eine halbe Million Euro.

Schauspieler und ehemaliger "Dschungelcamp"-Kandidat Markus Majowski.
Schauspieler und ehemaliger „Dschungelcamp“-Kandidat Markus Majowski. Foto: imago images / Eibner

Im Gegensatz zum „Dschungelcamp“-Kollegen erntet Majowski für den Aufruf allerdings reichlich Spott und Häme. „Für 23.000 Euro geh‘ ich 13 Monate arbeiten, 45 h die Woche, körperlich, seit 22 Jahren in der Landwirtschaft“, merkt ein Nutzer unter seinem Instagram-Post aus der Reha. Andere unterstellen dem Comedian zynisch, nicht ausreichend durch die Krankenkasse gesichert zu sein. „Fangen jetzt alle Schauspieler an zu betteln, weil sie nicht in der Lage waren, für Notfälle vorzusorgen?“ Majowski betont aber unter seinem Spendenaufruf: “Ich bin krankenversichert.“

Braucht es neue Versicherungsart?

Eigentlich ist in Deutschland seit 2009 jeder verpflichtet, bei der Krankenkasse versichert zu sein. Zuvor bestand keine allgemeine Versicherungspflicht. Personen, die vor dem Jahr 2009 volljährig waren, konnten weiterhin ohne Versicherung zu leben. Die meisten nicht-Versicherten sehen darin ein großes Potenzial, Geld zu sparen. Doch der Sparkurs birgt gesundheitliche Risiken, wenn man wie Hoenig oder Majowski nun auf die Unterstützung angewiesen ist.


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