Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird am Mittwoch im Bundestag von der AfD hart für seine Corona-Politik attackiert. Doch der SPD-Politiker schießt wenig zimperlich zurück.
Einem CDU-Mann geht der Konter von Lauterbach zu weit. Der Politiker empfindet eine Antwort des Ministers sogar als „unanständig“.
Karl Lauterbach wehrt sich im Bundestag
Angesichts der steigenden Corona-Zahlen in Deutschland wird im Parlament emotional über die Pandemiepolitik gestritten. Sichtlich genervt reagiert Karl Lauterbach bei einer Fragestunde auf Einlassungen aus der AfD-Fraktion.
So behauptet der Abgeordnete Martin Sichert: „In der Vergangenheit wurde ja mit der Sicherheit der Impfstoffe sehr fahrlässig umgegangen.“ Die Corona-Impfstoffe hätten bis heute keine Vollzulassung und Millionen Menschen seien mit Impfnebenwirkungen beim Arzt gewesen. Dennoch mache Lauterbach weiter „Werbung“ für die Vakzine. Lauterbach erwidert: „Ich rufe Menschen zur Impfung auf, die durch die Impfung möglicherweise vor schwerer Krankheit und vor Tod geschützt werden. Das ist die Aufgabe eines Gesundheitsministers.“ Zahlreiche Menschen in Deutschland würden diesen Impfstoffen ihr Leben verdanken.
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Lauterbach verteidigt Impfungen: „Präzise Daten“
Keine anderen Impfstoffe seien bislang so gut untersucht worden wie diese, so Lauterbach weiter. Milliardenfach seien sie verabreicht worden, daher habe man „präzise Daten zu den Nebenwirkungen“ und auf dieser Grundlage würden die „internationalen Fachgesellschaften weltweit“ die Nutzung empfehlen.
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AfD-Attacken auf den Corona-Minister
Bei einer weiteren impfkritischen Zwischenfrage von Beatrix von Storch reicht es Lauterbach dann. Es mache einen Unterschied, ob ein geimpfter Mensch nach einer Corona-Infektion in einer Klinik erfolgreich behandelt werde oder man als Ungeimpfter dort einen schwereren Verlauf habe und möglicherweise nicht überlebe. „Es wären mehr gestorben“, zeigt sich Lauterbach überzeugt. Dann reißt ihm der Geduldsfaden: „Frau Storch, Sie dürfen sich nicht dümmer stellen, als Sie sind. Das mag nicht leicht sein, aber…“. Im Plenum gibt es hier einige Lacher.
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Hätte Lauterbach gerügt werden müssen?
Der CDU-Abgeordnete Sepp Müller aus Sachsen-Anhalt findet das aber gar nicht witzig. Der Politiker springt Beatrix von Storch bei. Es sei „unanständig“, dass der Minister die Abgeordnete „indirekt als dumm“ betitelt habe. Kritik äußert Müller, der stellvertretender Fraktionschef der Union ist, auch an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Dass diese den Kommentar von Lauterbach nicht gerügt habe, sei „ein Fehler“, twittert er.
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Tatsächlich ist in der Geschäftsordnung des Bundestags geregelt, dass der Sitzungsleiter Abgeordnete wegen Beleidigungen oder Störungen zur Ordnung rufen kann.