Die Videoplattform TikTok hat weltweit hohe Nutzerzahlen. Auch in Deutschland ist die chinesische App längst angekommen. Doch nur wenige Politiker nutzen sie, um die Wählerinnen und Wähler zu erreichen. Mit Karl Lauterbach soll damit aber nun Schluss sein.
Denn der Gesundheitsminister will bald auf TikTok richtig durchstarten. Besonders der AfD möchte der SPD-Politiker damit entgegentreten.
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Lauterbach bald TikTok-Star
20,9 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die App TikTok. Besonders bei Jugendlichen ist die Plattform für kurze Videos sehr beliebt. Jetzt will Gesundheitsminister Karl Lauterbach dort bald nachziehen. Lauterbach zielt mit seinem Plan darauf ab, den hauptsächlich jüngeren Nutzern zu erklären, „was wir eigentlich machen – und zwar in einer Sprache, die sie verstehen“. Mögliche Themen sind dabei die Risiken von Cannabis und die verbesserten Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte.
Auch ein anderes Ziel hat Lauterbach im Auge. Er will auf TikTok gegen die AfD vorgehen, die mit populistischen Videos dort unterwegs ist. „Wir dürfen einflussreiche soziale Medien nicht der AfD überlassen“, mahnt der SPD-Politiker in einem Interview mit „t-online“. Lauterbach will darum auf der Plattform versuchen, ein gutes Gegengewicht zur rechtspopulistischen Partei zu bilden. Denn einige AfD-Politiker, wie Partei-Chefin Alice Weidel, sind auf der Videoplattform sehr aktiv.
China-Plattform hart umstritten
Für Lauterbach kann sich ein TikTok-Auftritt durchaus lohnen. Alleine auf der Plattform X folgen ihm 1,1 Millionen Menschen. Auf Instagram versucht der Ampel-Minister auch jüngere Leute anzusprechen. Besonders viral ging dort unter anderem sein Bild mit dem Berliner Rapper Sido.
Schon im Februar sprach sich Bundeskanzler Olaf Scholz dafür aus, dass Politik noch stärker in den sozialen Netzwerken sichtbar werden müssten. Dafür diskutierte die Bundesregierung auch eine Präsenz bei TikTok.
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TikTok gilt aber als Sicherheitsrisiko, da die Spionage durch die chinesische Regierung dort sehr groß ist. Um keinem Risiko ausgesetzt zu werden, will Lauterbach entsprechende Vorkehrungen treffen und die App nicht auf seinem Diensthandy nutzen.