Die Aktivisten der „Letzten Generation“ leisten eigenen Angaben zufolge immer wieder „zivilen Widerstand gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen“. Dafür bewerfen sie berühmte Kunstwerke in Museen, kleben sich auf Fahrbahnen fest oder besprühen Luxus-Geschäfte und Privatjets mit Farbe.
Mit ihren Protestaktionen will die „Letzte Generation“ auf die Missstände in Sachen Klimaschutz von Politik und Wirtschaft aufmerksam machen. Doch dafür stehen die Aktivisten immer wieder massiv in der Kritik – zuletzt von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Jetzt haben die Aktivisten ein neues Ziel gefunden: Luxusyachten.
Letzte Generation färbt Hafenwasser ein
Am Dienstag (20. Juni) hat die „Letzte Generation“ in Neustadt in Holstein zwei Yachten mit Farbe besprüht. Außerdem hätten sie das Wasser im Jachthafen mit einem Farbstoff grün eingefärbt, sagte ein Polizeisprecher. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilte, entrollten die Aktivisten anschließend an den Booten Transparente mit Aufschriften wie „Euer Luxus = unsere Ernteausfälle“ und „Für wen machen Sie Politik, Kanzler Scholz?“
Auf Twitter veröffentlichten die Aktivisten Videos und Fotos von der Aktion — mit dem Kommentar „Eure Yachten — unser Hitzekollaps“. Dazu schrieben sie: „Wir haben gerade das Wasser des Yachthafens von Neustadt an der Ostsee giftgrün gefärbt und eine Yacht orange markiert.“
Das fordert die „Letzte Generation“:
- Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets
- Tempolimit 100 auf deutschen Autobahnen
- Bildung eines Gesellschaftsrats
Und weiter: Die Erderhitzung bewirke schon jetzt eine enorme Erwärmung der Meere, was zu Übersäuerung und Algenwachstum führe. „Wir brauchen eine Klimapolitik, die einen radikalen Wandel einleitet und das Leben von allen schützt. Da die Politik bedingt durch Lobbyeinflüsse und Machtinteressen nicht handelt, fordern wir einen Gesellschaftsrat.“
Letzte Generation: „Einfach nur lächerlich“
Mit ihren Aktionen wollen die Aktivisten nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass reiche Menschen mit ihrem Lebensstil deutlich mehr Kohlendioxid produzieren als Normalbürger. Zu diesem Thema diskutierte ein Aktivist der „Letzten Generation“ mit einem Multimillionär. Dieser ist sich allerdings sicher, dass die Reichen „definitiv nicht die Schuldigen“ seien.
Die Reaktionen auf den Protest sind im Netz gespalten. So bekunden einige Nutzer ihre Solidarität mit der „Letzten Generation“, andere lehnen den Protest kategorisch ab. So schreibt eine Nutzerin: „Sehr geil, gefällt mir echt gut. Eure Aktionen in letzter Zeit sind echt der Hammer. Voller Soli“. Ein anderer: „Das ist so gut, dass wir es ausdrucken und an den Kühlschrank hängen werden.“
Mehr dazu:
Wiederum andere äußern sich kritisch. „Bestimmt auch besonders gesund für die Fischkollonien in der Ostsee, wenn ihr eure grüne Brühe da rein kippt! So geht also Umweltschutz in 2023… Ihr seid einfach nur lächerlich“, lautet ein Kommentar unter dem Tweet der „Letzten Generation“. Ein anderer: „Ihr seid ein trauriger Haufen, perspektivlos, ideenlos, mit kommunistischer Ideologie.“ Ein weiterer Nutzer findet klare Worte: „Wir brauchen jetzt endlich Richter die jetzt mal durchgreifen und solche Klima-Chaoten, die blockieren/zerstören in den Knast schicken.“