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Lindner will „Mehr Milei wagen“ – doch was hat der Argentinier erreicht?

Bei „Caren Misoga“ forderte Christian Lindner, „mehr Milei“ zu wagen. Doch wie erfolgreich ist der Argentinier mit seiner Politik?

"Mehr Milei wagen", findet FDP-Chef Christian Lindner.
© IMAGO / Bernd Elmenthaler; IMAGO / NurPhoto

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„Mehr Milei und Musk wagen“ – mit dieser Forderung hat FDP-Chef Christian Lindner bei „Caren Miosga“ zuletzt für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Doch die Bilanz des Argentiniers spricht stark gegen Lindners Vorschlag.

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Kritik an Lindners Milei-Aussage

In der ARD-Sendung „Caren Miosga“ erklärte Ex-Finanzminister Christian Lindner, er wünsche sich mehr Risikofreude in Deutschland. Er deutete dabei an, sich den ultraliberalen argentinischen Präsidenten Javier Milei und Musk zum Vorbild nehmen zu wollen: „Mehr Milei und Musk wagen“. Beide sind international umstritten.

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Das gab auch für den FDP-Politiker ziemlichen Gegenwind in den sozialen Medien. Bei einer Veranstaltung des Magazins „Gründerszene“ ordnete Lindner seine Aussage noch einmal ein. Er betonte hinsichtlich der beiden, dass „etwas Disruption, Risikofreude, Veränderungsbereitschaft und Innovationskraft unserem Land durchaus guttun würde.“

Die Bilanz des Argentiniers

Doch wie effektiv ist die Politik des Argentiniers in seinem Land? Seit knapp einem Jahr ist der exzentrische Politiker Javier Milei Präsident von Argentinien. Vor seiner Wahl versprach er, den Staat radikal zurückzuschneiden. Sein Versprechen löste er mit harten Reformen ein. Mit Mileis Machtübernahme verschwand die Hyperinflation im Land, im Außenhandel erwirtschaftet Argentinien einen Überschuss.

Das mag auf dem Papier erst einmal eindrucksvoll klingeln, doch das Wirtschaftsplus hat seine Schattenseiten. Denn gleichzeitig ist mit seiner Amtszeit die Armutsrate in Argentinien von 45 auf 53 Prozent gestiegen. Hunderttausende des Bruttoinlandsprodukts soll laut Weltbank um dreieinhalb Prozent einbrechen.

Milei hat auch Ausgaben massiv gekürzt. Das sorgt für heftige Proteste gegen Einschnitte bei Schulen, Hochschulen und im sozialen Bereich. Der Präsident setzte ebenso beim System regierungsnaher Organisationen den Rotstift an. Dadurch fielen viele Angebote im sozialen Bereich weg.


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Obwohl die Wirtschaft in Argentinien noch immer stark gesteuert wird, kündigte Milei an, Importe von Nahrungsmitteln zu erleichtern. Das soll die wichtigen Preise stabilisieren, birgt aber die Gefahr, dass der Peso stark unter Druck geraten könnte. Das heizt womöglich die Inflation wieder an.