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Magdeburg-Terrorist hasst den Islam, ist pro AfD und will Todesstrafe für Merkel

Kein islamistischer Attentäter, sondern ein Islamhasser verübte den Terroranschlag von Magdeburg. Das ist über ihn bekannt.

Magdeburg: Islamhasser verübt Terroranschlag
© Hendrik Schmidt/dpa

Terror-Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Auto fährt in Menschenmenge

Auf dem zentralen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist es am Freitag (20. Dezember) zu einem Anschlag mit verheerenden Folgen gekommen.

Nach dem grauenvollen Terroranschlag von Magdeburg wirft das Täterprofil Fragen auf. Der 50-jährige Taleb Al A. wirkt in seinen Beiträgen auf X teilweise wirr. Manches erinnert an den Terroristen Anders Behring Breivik, des islamfeindlichen Verschwörungstheoretikers, der im Jahr 2011 77 Menschen in Norwegen tötete. Auch der Mörder von Magdeburg hasst den Islam und wirft unter anderen Altkanzlerin Angela Merkel vor, die „Islamisierung Europas“ vorangetrieben zu haben.

+++ Mehr dazu: Newsblog zum Terroranschlag in Magdeburg +++

Was auch nicht ins Bild der ersten Spekulationen rund um einen mutmaßlichen islamistischen Anschlag passt: Der Mann arbeitete offenbar in einer Klinik als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, war also in Deutschland integriert. Er kam 2006 aus Saudi-Arabien ins Land und lebte in Sachsen-Anhalt.

Islam-Hasser und AfD-Sympathisant begeht Terroranschlag in Magdeburg

In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bezeichnete sich Taleb Al A. 2019 als „aggressivsten Kritiker des Islams in der Geschichte“. Der bekennende Atheist war auch aktiv im Netzwerk X und Fan des Trump-Vertrauten Elon Musk. Sein X-Account ist weiterhin online. Dort konnten seine Follower die zunehmende Radikalisierung des Mannes verfolgen. Laut „Welt“-Informationen meldete eine Frau auch extreme Beiträge ans Netzwerk, die daraufhin gelöscht wurde. Die Polizei aber wurde anscheinend nicht informiert.

Im Jahr 2016 postete der Mann: „Ich und AfD bekämpfen den gleichen Feind um Deutschland zu schützen.“ Er wollte mit der Partei Kontakt aufnehmen und über die Gründung einer „Ex-Muslim-Academy“ zu beraten. Laut Recherchen des „Spiegel“ folgten mehrere bekannte AfD-Funktionäre sowie Mitglieder ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative“ dem Account.

+++ Auch interessant: Anschlag in Magdeburg: Täter aus Saudi-Arabien – Reaktion aus Riad irritiert +++

Nach dem Terrormord an dem Polizisten Rouven L. im Juni in Mannheim teilte der Magdeburg-Attentäter einen Beitrag von AfD-Chefin Alice Weidel. Dazu postete er: „Meiner Erfahrung nach, ist die deutsche Polizei der echte Treiber des Islamismus in Deutschland.“ Sie wende „schmutzige Taktiken“ gegen ihn und andere Islamkritiker an, „um unseren anti-islamischen Aktivismus zu zerstören“. Die Linken seien „verrückt“ und weiter: „Wir brauchen AfD, um die Polizei vor sich zu schützen“.

Mann aus Saudi-Arabien will Todesstrafe für Merkel – wegen „Islamisierung“

In diesem Jahr forderte Taleb Al A. auf X eine lebenslange Haft für Merkel, weil sie in einem „Geheimprojekt“ die „Islamisierung Europas“ befördert habe. Darüber hinaus plädierte er für die Reaktivierung der Todesstrafe in Deutschland. „Sie verdient es, ermordet zu werden“, so der Mann vor seiner Terror-Tat in Sachsen-Anhalt.

Vollkommen wirr wirken die letzten Einträge auf X, die möglicherweise Aufschlüsse auf die Motivlage vor dem Magdeburg-Anschlag geben können. „Ich mache die deutsche Nation für die Tötung von Sokrates verantwortlich“, schrieb er. Er fühlte sich von den deutschen Behörden verfolgt. „Die Regierung ist kriminell, statt mich zu schützen. Die Polizei sind die Kriminellen.“ Deutschland würde in einer „Geheimoperation“ saudische Ex-Muslime verfolgen, behauptete er weiter.


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Im August postete Taleb Al A. auf Arabisch: „Ich versichere Ihnen: Wenn Deutschland Krieg will, werden wir ihn haben. Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben oder voller Stolz ins Gefängnis gehen. Weil wir alle friedlichen Mittel ausgeschöpft haben, sind uns nur noch mehr Verbrechen seitens der Polizei, des Staatsschutzes, der Staatsanwaltschaft, der Justiz und des Innenministeriums begegnet. Frieden nützt ihnen nichts.“

Wenige Monate später ist es nun in Magdeburg zu der furchtbaren Tat gekommen.