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Maischberger (ARD): Gregor Gysi zerpflückt die Doppelmoral des Westens – „In Katar gilt auch die Scharia“

Maischberger (ARD): Gregor Gysi zerpflückt die Doppelmoral des Westens – „In Katar gilt auch die Scharia“

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Maischberger, Lanz und Co.: Das sind die deutschen Talkmaster

Maischberger (ARD): Gregor Gysi zerpflückt die Doppelmoral des Westens – „In Katar gilt auch die Scharia“

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Spannendes Streitgespräch bei Sandra Maischberger! In der ARD-Talkshow treffen der außenpolitische Sprecher der Linken, Gregor Gysi, und Norbert Röttgen, der Experte für Internationales in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, aufeinander.

Gysi nutzt die Gelegenheit, um bei Sandra Maischberger die Doppelmoral des Westens zu beleuchten – sehr zum Missfallen von Röttgen.

Maischberger (ARD): Gregor Gysi zerpflückt die Doppelmoral des Westens in Afghanistan

Die Rollen im Gespräch sind klar verteilt: Während Gregor Gysi den Militäreinsatz in Afghanistan schon seit 2001 als sinnlos betrachtete und ablehnte, hält Röttgen den Abzug der Truppen für eine fatale Fehlentscheidung.

„Im Jahr 2010 hat die Kanzlerin gesagt, wenn wir jetzt gehen, dann haben die Taliban sofort die Macht“, so Gysi. Nun sei genau das passiert. Der ganze Einsatz habe nichts gebracht. Jetzt sei die Nato, genauso wie zuvor Großbritannien und die Sowjetunion, in Afghanistan gescheitert.

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Aus Sicht von Röttgen kam der Abzug dennoch zu früh – er kritisiert in der ARD-Sendung US-Präsident Joe Biden für diese Entscheidung scharf. Der Einsatz des Westen wäre „auf einem absolut erträglichen Niveau angekommen“ und habe zur Stabilisierung gedient. Man hätte viel Leid verhindern können, wenn man noch in Afghanistan geblieben wäre.

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Gregor Gysi bei Maischbeger (ARD): „70 Prozent Afghanistans war schon unter Taliban-Herrschaft“

Gregor Gysi teilt diese Ansicht nicht: „In 20 Jahren wäre die selbe Situation eingetreten wie jetzt!“ Zudem zerlegt er Röttgens Behauptung von einem freien Afghanistan durch die Anwesenheit westlicher Truppen. Außerhalb der großen Städte seien 70 Prozent des Landes schon zuvor unter Taliban-Herrschaft gewesen. „Das wird immer vergessen zu sagen“, so Gysi.

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Das ist Sandra Maischberger (ARD):

  • Die 55-jährige TV-Moderatorin stammt aus München
  • Seit 2003 moderiert sie in der ARD die Sendung „maischberger.die woche“
  • Zuvor hieß die Talk-Sendung „Maischberger“ und „Menschen bei Maischberger“
  • Die Talkshow läuft jeden Mittwochabend im Ersten.

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So langsam läuft sich Gysi bei Maischberger warm. Man könne „andere Machtverhältnisse nicht einfach herbeizaubern“. Es sei denn, man würde Afghanistan dauerhaft besetzen. „Aber dann doch nicht nur dieses Land. Die Scharia gilt auch in Katar. Sie gilt auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, auch in Saudi-Arabien und die beliefern wir alle mit Waffen!“, redet sich Gysi nun in Rage. „Ich könnte mich hier stundenlang aufregen.“

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Gysi rechnet vor, dass 12,5 Milliarden Euro aus Deutschland für den Afghanistan-Krieg ausgegeben wurden. „Dieses Geld hätten wir sehr viel sinnvoller sowohl in unserem Land, als auch zur Entwicklung in der sogenannten dritten Welt ausgeben können, um Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen.“

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Maischbeger (ARD): Röttgen schüttelt den Kopf, als Gysi von „Wandel durch Annäherung“ spricht

Der Linke schlägt vor, dass man den Taliban humanitäre Hilfe unter Bedingungen anbieten solle und erwähnt als historisches Vorbild den Wandel durch Annäherung von Willy Brandt gegenüber der DDR. Das wiederum empört Norbert Röttgen nun so richtig, der mit den Taliban keine Annäherung will.

Der CDU-Politiker hat selbst aber auf die Frage Maischbergers keine Strategie zu bieten, wie es in Afghanistan weitergehen sollte. Dies sei „Teil der Katastrophe“, dass man nun ratlos sei. Er bezweifelt jedenfalls, dass die Taliban wirklich auf westliches Geld angewiesen sein werden, da China und Russland das Vakuum nach dem Abzug des Westens füllen werden.

„Es ist kein Mangel an Geld da“, prognostiziert Röttgen. Der CDU-Vize glaubt, dass auch der Drogenhandel aus Afghanistan nun noch mehr florieren werde, um das Taliban-Regime zu finanzieren, wie er bei Maischberger klar stellt.