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„Maybrit Illner“: Cem Özdemir stellt Dorothee Bär und Friedrich Merz bloß – „Brauch mich gar nicht vorbereiten“

„Maybrit Illner“: Cem Özdemir stellt Dorothee Bär und Friedrich Merz bloß – „Brauch mich gar nicht vorbereiten“

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Zwischen ihnen krachte es bei Maybrit Illner heftig: Friedrich Merz, Dorothee Bär und Cem Özdemir. Foto: ZDF

Der Machtkampf in der Union ist geklärt. Der Sieger heißt Armin Laschet. Doch die öffentlichen Querelen haben nicht nur bei ihm, sondern in der gesamten Union Spuren hinterlassen. Bei „Maybrit Illner“ (ZDF) wurde am Donnerstag deutlich, wie tief die Union zerrüttet ist.

Während Friedrich Merz (CDU) krampfhaft versuchte, Armin Laschet zu loben, trauerte Dorothee Bär (CSU) noch dem gescheiterten CSU-Chef Markus Söder nach. Cem Özdemir, ehemaliger Bundesvorsitzender der Grünen, hörte sich das Schauspiel rund 30 Minuten in aller Seelenruhe an – und schlug dann bei „Maybrit Illner“ erbarmungslos zu.

„Mabybrit Illner“: Friedrich Merz mit Spitze gegen Armin Laschet – er hätte es besser gemacht

Friedrich Merz, selbst vor wenigen Tagen zum Bundestagskandidat im Sauerland ernannt – war im Januar noch gegen Armin Laschet um das Amt des CDU-Vorsitzenden angetreten. In der K-Frage hatte er sich aber hinter den NRW-Ministerpräsidenten gestellt. Auch der Sauerländer gab nach halbherzigen Einschwörungsversuchen auf den kommenden Wahlkampf und Verweisen auf eine „völlig veränderte Stimmungslage“ im Sommer bei „Maybrit Illner“ unumwunden zu, dass in den vergangenen Wochen einiges besser hätte laufen können.

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So habe man mit der Ernennung des Kanzlerkandidaten „zu lange gewartet“. Das durfte dabei durchaus als Spitze gegen Armin Laschet gewertet werden, denn nur wenige Sätze später erklärte Merz, dass er selbst einen viel besseren Ansatz gehabt hätte. Die Frage nach der Kanzlerkandidatur im April zu beantworten sei zu spät gewesen. Dann der große Paukenschlag: Er selbst hätte bereits für den Fall seiner Wahl im Januar als CDU-Chef einen Termin mit Markus Söder gehabt. „Wir waren verabredet“, so Merz. Man habe „unmittelbar danach“ miteinander über die K-Frage sprechen wollen.

Dorothee Bär schwärmt von Markus Söder

Bei der Frage, ob er sich selbst von der Unterstützung Laschets ein Ministeramt erhoffe, wich Merz aus. Für ihn sei es nun erst einmal wichtig, im Sauerland mit einem guten Ergebnis gewählt zu werden.

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Hörte man Dorothee Bär bei „Maybrit Illner“ zu, hätte man meinen können, die K-Frage sei noch immer nicht entschieden, so sehr wie sie ihren Landeschef Markus Söder anhimmelte. Sie wurde nicht müde zu betonen, wie beliebt Söder bei der Bevölkerung sei, dass er für „Aufbruch, für Zukunft“ stehe. Söder hätte für die Union „definitiv“ das Kanzleramt geholt, mit Armin Laschet werde das nun „schwieriger“.

Bär sägte metaphorisch gesprochen an diesem Abend bei Illner kräftig an Laschets Standbein.

Özdemir mir eiskaltem Konter: „Brauche mich doch gar nicht vorbereiten auf die nächste Talkshow“

Fast schon genüsslich hielt sich Grünen-Politiker Cem Özdemir im Hintergrund, während seine eigenen Parteifreunde Laschet öffentlich demontierten. „Bin ich hier im falschen Film“, fragte sich Özdemir angesichts der vorangegangenen Wortbeiträge und zeigte sich sehr verwundert, dass Armin Laschet so wenig Rückendeckung erhalte: „Ich bin vielleicht nicht aufgestellt worden, um ein Bild aus dem Fußball zu nehmen, aber ich unterstütze doch meine Mannschaft.“ Dann wurde es übel für Bär und Merz.

„Sie liefen hier doch lauter Zitate“, lachte der 55-Jährige beinah. „Ich brauche mich doch gar nicht vorbereiten auf die nächste Talkshow. Ich muss nur Dorothee Bär und Markus Söder zitieren, wenn ich über Armin Laschet rede“ – das hat gesessen.

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Dorothe Bär versucht mit dem Verweis auf das Interview von Robert Habeck den Fokus zurück auf die Grünen zu lenken. Dort habe Habeck in keinem Satz gesagt, warum Baerbock aus inhaltlichen Gründen besser sei. Hätte das ein Unionspolitiker gesagt, beispielsweise Friedrich Merz, wäre er als „Chauvi der Republik“ verschrien worden. „Da veräppeln sie doch die Bürgerinnen und Bürger“, so Bär. Özdemir kann das nur müde weglächeln – schließlich war es Bär selbst, die mit ihrer Lobeshymne auf Markus Söder an diesem Abend den Konter des Grünen-Politikers überhaupt zugelassen hat. Im Gegensatz zur Union habe keiner der beiden Kandidaten, Baerbock und Habeck, auch nur ein schlechtes Wort über den anderen verloren.

Zum Abschluss gab es von Merz dann auch eine Spitze gegen eine weitere Polit-Größe der Union. Auf die Frage, ob die Kanzlerin es versäumt hätte, ihre Nachfolge rechtzeitig zu regeln, sagte der 65-Jährige überraschend deutlich: „Das ist erkennbar so der Fall.“

Die gesamte Folge Maybrit Illner kannst du hier in der ZDF-Mediathek schauen.